333  Tage um die Welt ...

... vom   19. August  2014   bis   17. Juli  2015   


Bolivien

06. November bis 17. November 2014

Isla del Sol - eine märchenhafte Insel der Stille !

Bildbeschreibung Von Puno aus fahren wir für ca. vier Stunden mit dem Bus nach Coppacabana, nicht zu verwechseln mit dem Strandabschnitt in Brasilien :-) , nach Bolivien. Ganz unkompliziert reisen wir aus Peru aus und bekommen eine 30-tägige Aufenthaltsgenehmigung für Bolivien. Von Coppacabana nehmen wir ein Boot, das uns in eineinhalb Stunden nach Yumani, dem Haupthafen auf der Isla del Sol bringt. Dort angekommen tauchen wir in eine andere Welt ein. Bildbeschreibung In der Gegend um den Hafen treffen wir noch auf eine recht ordentliche Infrastruktur mit einigen unterschiedlichen Kneipen und Restaurants, doch mit jedem Schritt entfernten wir uns von dem Tourismus und der Zivilisation bis wir uns schlussendlich in unserem vorübergehenden Zuhause, dem Palla Khasa wiederfinden.
Dieses Grundstück liegt idyllisch über dem märchenhaften Titicacasee und wir beziehen unseren fürstlichen und super gut ausgestatteten Bungalow. Zunächst gönnen wir uns etwas Ruhe, da wir immer noch von unserer Erkältung geplagt werden. Ein wunderschöner Sonnenuntergang, ganz für uns alleine stimmt uns dann aber langsam auf die unendliche Ruhe, welches die Insel verströmte, ein. So beobachten wir, wie sich der Tag langsam und furios verabschiedet und die Nacht das Zepter in die Hand nimmt - ein so sinnliches Naturschauspiel, welches durch nichts gestört wird. Bildbeschreibung Die friedliche Stille, die ich so schon seit Ewigkeiten nicht mehr empfunden habe, stimmt mich so unsagbar glücklich und zufrieden. Ich vermag dies nicht in Worte zu fassen, vielleicht schaffen es die Bilder und dieses Gedicht von Ernst Ferstl :

In der Stille angekommen

In der Stille angekommen gehe ich in mich,
stehe ich zu meinen Stärken und Schwächen,
liegen mir mein Leben und die Liebe am Herzen.
In der Stille angekommen, sehe ich mich, dich, euch und die Welt mit anderen Augen,
mit den Augen des Herzens.
In der Stille angekommen höre ich auf mein Inneres, spüre ich Geborgenheit, lerne ich Gelassenheit, tanke ich Vertrauen.

Pause - beim Schreiben dieser Worte kullern mir die Tränen über die Wangen, so ergriffen bin ich von allem !!!
Was Stille alles vermag, wir sollten doch unbedingt öfter solche Oasen der Stille einräumen, auch im Alltag.
Wenn ich gerade beim Philosophieren bin, möchte ich euch schreiben, dass ich euch vermisse, unsere tollen Familien, Freunde und mein Kollegium und selbst meine Emil-Thoma-Realschule Schüler vermisse ich !
Wir sind so dankbar, dass wir so liebe Menschen um uns haben dürfen, also fühlt euch alle ganz fest umarmt von uns und passt auf euch auf !

ATMEN

Genauso verzaubernd, wie der Abend endete beginnt der neue Tage. Die Gänge sind hier heruntergeschaltet und die Zeit scheint langsamer zu ticken. Marek fühlt sich noch sehr erschöpft von der Erkältung und verweilt den Tag auf "unserem Anwesen".
Ich hingegen mache mich auf die Insel zu erkunden. So unternehme ich eine schöne Wanderung von Süden nach Norden über die Insel. Wahnsinnig schöne Ausblicke bereichern meinen Trek ständig und ich bleibe alle zehn Minuten stehen, um die neuen Ansichten zu genießen, das alles bei strahlend blauem Himmel und viel Sonne. Nicht umsonst heißt die Insel Isla del Sol ! Nach 16 km in drei Stunden auf über 4000 Meter über dem Meer war ich wieder bei Marek in unsere Lodge und ich bin echt voll geschafft, die Wanderung war anstrengender als gedacht. Bildbeschreibung Bildbeschreibung Bildbeschreibung Abends kommen wir wieder in den Genuss eines friedlichen Sonnenuntergangs und die Stille und Ruhe ist außergewöhnlich. Hier kann die Seele Kraft tanken und die Zeit scheint still zu stehen.
Die Einheimischen haben sich der Ruhe voll angepasst und alles was sie tun geht sehr langsam von der Hand. So ist es total normal auf eine Suppe zum Abendessen eine Stunde zu warten. Das ist für uns Hektiker doch eine Herausforderung nicht ungeduldig zu werden. Allerdings schafften wir das ganz gut, denn auch wir waren von der Langsamkeit schnell infiziert.
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Bildbeschreibung Nach zwei faszinierenden und wundervollen Tagen verlassen wir wieder schweren Herzens die Sonneninsel und machen uns auf in die Hauptstadt von Bolivien - La Paz.

La Paz - eine vielseitige Großstadt in schwindelerregender Höhe !

Nachdem wir einige Tage am wunderschönen und idyllisch gelegenen Titicacasee verbringen durften, ging es wieder zurück in die Zivilisation, genauer in die Stadt La Paz. Sie ist die größte und wichtigste Stadt von Bolivien und auch der höchstgelegene Regierungsbezirk der Welt. Doch zunächst hieß es Abschied nehmen von der ruhigen Insel der Sonne und dem bezaubernden See, an dem wir noch eine ganze Weile entlang fuhren, ehe wir ihn an einer engen Stelle spektakulär überquerten. D.h. unser Bus wurde auf eine bolivianische "Fähre", die eigentlich eher einem alten Holzfloß glich, verfrachtet und wir, die Passagiere, durften glücklicherweise aus dem Bus aussteigen und mit einem "richtigen" Boot ans andere Ufer fahren – Abenteuer !
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Die Anfahrt nach La Paz war phänomenal: vom Altiplano ( dem El Alto genannt ), also von ca. 4100 Höhenmetern ging es auf sich durch Häuser windende Straßen grandios in einen riesigen Talkessel hinab, indem sich das Zentrum auf durchschnittlich 3500 Metern befindet – Wahnsinns-Kulisse !!! Diese auffälligen Proportionen deuten schon auf die Einzigartig- und Eigenartigkeit dieser Metropole hin, die für eine Woche unsere Bleibe werden sollte. Das Nebeneinander von Tradition und Moderne, indigenen Märkten und modernen Boutiquen, kolonialer Altstadt und Wolkenkratzer, die schon an Europa erinnern faszinierte uns. Wir erlebten schöne alltägliche Straßenszenen, wie z.B. das Mädchen, das ihre Katze in Tüchern eingewickelt wie ein Baby durch die Gegend trägt - verrückte und charmante Stadt. Diese Perle - und man kann meinen Worten schon entnehmen, dass uns La Paz sehr gut gefallen hat - hielt uns eine ganze Woche fest und wir fühlten uns sehr wohl in der Metropole. Dies lag sicherlich zu einem Großteil an unserem super tollen Hostal mit einem super sympathischen Besitzer ( Rendezvous - Hostal, sehr zu empfehlen ! ), so fühlten wir uns fast wie zu Hause und nutzten die Zeit um zur Ruhe zu kommen, die Erlebnisse zu verarbeiten und auch mal zum Frisör zu gehen. Bei Marek kann man ja nicht wirklich was falsch machen, so gönnte er sich das volle Verwöhnprogramm mit Bartrasur. Ich war mit meiner Frisörauswahl etwas kritischer und suchte mir einen englischsprachigen Meister aus, er nahm beherzt und selbstsicher die Schere in die Hand und begann sein Werk mit den Worten " I will give you a good look ! ".... und ruck zuck waren meine Haare gestuft und es ist fast ein Pony entstanden! Etwas skeptisch betrachtete ich meinen "new look" und war zufrieden – ufff ! Bildbeschreibung
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Die pulsierenden und lebhaften Märkte von La Paz sind wunderbar, allen voran der Hexenmarkt, der ungewöhnlichste Markt der Stadt. Zu den angepriesenen Waren gehören eine Vielzahl von Kräutern und anderen Hausmittelchen für jegliche Gebrechen oder Beschwerden. Lamaföten und andere befremdlich getrockneten Tiere werden hängend an der Decke angeboten, die bei traditionellen Andenritualen angewendet werden – eklig !
Natürlich durfte auch ein Stadtbummel in der quirligen Stadt nicht fehlen und wieder stellte sich heraus, wie gegensätzlich diese Stadt ist. Das Zentrum ist gesegnet durch wundervolle schöne alte Kolonialgebäude, die leider zum Teil vor sich hingammeln. Besonders bemerkenswert ist die etwas anders tickende Uhr an der schönen Plaza Murillo. Die Uhr geht gegen den Uhrzeigersinn, damit möchte die Regierung sich gegen den Westen mit seiner Politik und seinem Markt- und Wirtschaftssystem abgrenzen. So findet man zum Beispiel in der gesamten Stadt keinen Mc Doof oder Starbucks. Coca-Cola und Burger King sind allerdings bereits vertreten - sehr widersprüchlich, mal sehen, was die Zeit bringt !
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Mit dem Teleferiqo - einer Gondel geliefert von Doppelmayer - sind wir entspannt in die Höhen der Stadt gefahren um den Ausblick zu genießen und das hat sich mehr als gelohnt. Erst von hier oben kann man die Größe und die spektakuläre Lage der Stadt erfassen und sich von ihr überwältigen lassen. Die Gondeln, von denen es bereits drei gibt und die vierte in Kürze fertiggestellt wird, sind das neuste Projekt des derzeitigen Präsidenten Morales, vielleicht auch als Kampagne um seine Wiederwahl für die anstehenden Wahlen zu sichern ! Bildbeschreibung
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Zwei einzigartige Radtouren standen auch auf unserem Programm. Wir wollten das " Valle de Luna " besichtigen und hatten aber keine Lust mit den öffentlichen Verkehrsmitteln an diesen Ort zu fahren und Marek brauchte mal wieder das Gefühl in einem Sattel zu sitzen. So buchten wir eine extra auf uns maßgeschneiderte Tour, die von einem netten Guide, der gerade sein Business aufbaut und so um alles und jeden dankbar war, geleitet wurde. Wir starteten an einem der vielen Aussichtspunkte der Stadt und fuhren mitten durch die City zum tief gelegenen Valle de Luna. Unser Vorhaben war wohl nicht ganz ungefährlich, zumal der Verkehr hier keine Regeln kennt, außer der Stärkere gewinnt (da hätten wir wohl nicht unbedingt gute Gewinnchancen gehabt) und das Verkehrsaufkommen ist auch sehr hoch. Dennoch fühlten wir uns bei unserem Guide und seinem Gehilfe sehr gut beschützt und kamen auch heile an unserem gewünschten Ziel an. Das Valle de Luna, das Mondtal, besteht aus tausenden Felsen, Felsspalten, Erdhügeln, eigensinnigen Kegeln und kraterähnlichen Formationen, die den Ort einer Mondlandschaft gleichen lassen, da wird es einem klar, woher die Bezeichnung für dieses Tal kommt :-). Entstanden ist diese skurrile Landschaft durch Erosion durch Wasser und Wind in Millionen von Jahren.
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Bildbeschreibung Unsere zweite Bike Tour führte uns zu einem berühmten Straßenabschnitt von La Paz nach Coroico. Diese 70 km lange Straße überwindet ca. unglaubliche 3500 Höhenmeter mit unzähligen Haarnadelkurven und engen Passagen, immer ganz dicht am Abgrund ohne Leitplanken. Nicht ohne Grund wurde sie deshalb 1995 offiziell zu der gefährlichsten Straße der Welt, die " Death Road ", camino de la muerte oder schlicht Todesstrasse erklärt. Das war ein purer Adrenalinkick, bei dem wir auf den kurvigen Schotterpisten fast alle Klimazonen Südamerikas durchquerten. Unsere Tour beginnt auf 4700 Meter und wir erhalten erstmal angemessene Kleidung und Helme, sowie Ellenbogen- und Knieschützer. Zunächst geht es auf Asphalt durch eine atemberaubend schöne Landschaft, bevor das eigentliche Abenteuer beginnt. Über Steine und durch den Nebel hindurch fahren wir die Straße hinunter und es macht echt Spaß über den Schotter zu düsen und den immer wärmer werdenden Fahrtwind auf der Haut zu spüren. Nach einer fünfstündigen Abfahrt haben wir den Zielort Yolosa in den Tälern der Yungas glücklich und geschafft erreicht. Dort erwartete uns ein leckeres Essen sowie ein netter Pool, in dem wir uns von der Anstrengung erholten und uns freuten, dass alle aus unserer Gruppe unversehrt angekommen sind. Die Todesstrasse hat ihre Tücken und erhielt nicht ohne Grund ihre Auszeichnung, so ist leider einen Tag nach unserer Tour ein junger Mensch auf dieser Straße tödlich verunglückt.
Wir beide hatten bei der Tour unglaublich viel Spaß und das Fahren durch diese wunderschönen Landschaften raubte uns den Atem. So kamen wir komplett zufrieden, aber sehr müde und geschafft spät abends wieder nach La Paz zurück. Bildbeschreibung
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So langsam wollten wir auch wieder weiterziehen, also mussten wir schweren Herzens " Adios " zu La Paz sagen. Wir hatten hier eine super erholsame und tolle Zeit, aber freuen uns nun auch wieder auf etwas Neues.

Der Südwesten von Bolivien - eine Reise in eine Landschaft nicht von dieser Welt !

Weiter geht die Reise, nachdem wir sieben Tage in La Paz gewesen sind ! Zunächst wollten wir mit dem Bus von La Paz nach Oruro fahren um dort auf den etwas komfortablen Zug umzusteigen. Auf alle Fälle wollten wir rechtzeitig zur Abfahrtszeit am Bahnhof in Oruro sein - denn Streiks, Straßensperren und Co. stehen in Bolivien auf der Tagesordnung - so checkten wir bereits einen Tag im Voraus direkt vor Ort am Busterminal, welches Busunternehmen um wie viel Uhr in diesen Ort fährt. Mit der Gewissheit, dass man dieser Information trauen kann, starteten wir beruhigt und zufrieden am nächsten Morgen in Richtung Uyuni. Ganz so glatt sollte es allerdings nicht laufen, denn der Bus fuhr nicht ! Diese frohe Botschaft verkündete uns dieselbe Lady, die am Tag zuvor uns versicherte, dass alles planmäßig verlaufen sollte - so ist Bolivien !!! Aber kein Problem, denn glücklicherweise fuhr etwas später ein anderer Bus eines anderen Unternehmens - ebenfalls nicht planmäßig :-) So lösten wir rasch zwei Tickets und los ging´s.
In Oruro aßen wir mit dem sehr netten Paar, welches wir bereits am Titicacasee getroffen hatten, aus Ulm zu Mittag, ehe wir frühzeitig zum Bahnhof fuhren um ja nicht unseren Zug zu verpassen, denn dieser fährt nur zweimal die Woche. Natürlich ;-) klappte alles und wir saßen glücklich auf unseren bequemen Sitzen in unserem Abteil, als der Zug PÜNKTLICH losfuhr. Nach sieben Stunden Fahrt, die ich fast komplett verschlafen hatte, kamen wir spät abends in Uyuni an, checkten in unser sehr einfaches Hostal ein und ich fiel dann auch gleich in einen Tiefschlaf.... da brodelt sich etwas in meinem Magen zusammen. Bildbeschreibung Glücklicherweise konnten wir doch am kommenden Tag, wie geplant unsere dreitägige Jeep-Tour mit Endziel Chile starten, obwohl ich doch etwas geschwächt war. Als erstes lernten wir unser Team, sechs Touris plus Fahrer kennen, wir hatten mal wieder Glück, denn wir saßen mit sehr netten Leuten im Jeep :-). Unser Gepäck wird auf dem Dach befestigt und der Fahrer, ebenso unser Koch, Mechaniker und Guide kennt sich bestens aus hier, was auch gut so ist, denn man erkennt kaum befestigte Straßen und Wegweiser sind auch nicht zu finden. Es ist Nebensaison, deshalb verlassen wir Uyuni an diesem Morgen nur mit zig anderen Jeeps. Da mögen wir es uns nicht vorstellen, wie das Gewusel in der Hauptsaison aussehen kann, denn schon diese Anzahl an Touris kam uns sehr viel vor !! Unser erster Stopp war der Cementerio de Trenes, hier werden ausgemusterte Züge plus Waggons einfach abgestellt und verrosten seelenruhig vor sich hin - die ganze Szenerie bot uns eine widererwartend interessante Kulisse. Weiter geht die Fahrt und während dieser verlieren wir die anderen Jeeps auch aus den Augen, lediglich die aufgewirbelten Salzfahnen am Horizont geben Hinweise auf sie. Das gleißende Licht der Salar de Uyuni, der größte Salzsee der Welt, zieht sich bis zum Horizont und weiter. Ohne Sonnenbrille wären wir komplett aufgeschmissen, so sehr blendet das Weiß des Salzes. Entstanden ist die mehr als 10 000 km umfassende Fläche als ein See über Millionen von Jahren langsam austrocknete. Diese einzigartige Erscheinung ist allerdings sehr bedroht, denn unter sieben Meter dicken Salzkrusten ist hier ein weitere Schatz (neben dem Salz) verborgen: Lithium, benötigt für die Herstellung von Batterien, Laptops und Handy ist ein sehr begehrte Rohstoff. Viele ausländische Firmen stehen quasi in den Startlöchern und warten sehnsüchtig darauf mit dem Abbau endlich beginnen zu können. Bolivien hätte so sicherlich eine großzügige Einnahmequelle und weniger Geldsorgen, dennoch vergibt die Regierung keine Lizenzen ins Ausland, zu groß ist die Angst, erneut ausgebeutet zu werden, wie das unter den spanischen Konquistadoren der Fall war. Allerdings gebe ich zu bedenken, dass es eine große Herausforderung sein wird, den Abbau zu organisieren, denn da sehe ich doch mächtige Lücken in der bolivianischen Mentalität. Vamos á ver - wie der Bolivianer sagt..:-).
Anschließend haben wir noch etwas Zeit und Muße und nutzen die optische Täuschung für einige lustige Fotos.
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Alle Jeeps treffen sich dann wieder an den besonderen Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel an der Isla de Incahuasi. Die Fischinsel nehmen wir zunächst als flimmernde Fata Morgana war, doch als wir näher kommen, erkennen wir die Insel aus Lavagestein mit ihren außerordentlich hohen und skurril geformten Kakteen. Wir sind von ihrem Anblick und den tollen Farben - das satte Grün der Kakteen und der stahlblaue Himmel im Kontrast zu dem Weiß der Salar - völlig beeindruckt und bestaunen dieses prächtige Naturphänomen. Gut gelaunt ging es dann weiter in der Salar und wir können uns an den fünfeckigen wundervoll geformten Salzwaben nicht satt sehen. Dafür sollten wir aber bald ausreichend Zeit bekommen, denn plötzlich hielt unser Fahrer abrupt an und auch da erkannten wir, dass wir einen platten Reifen hatten. So packten wir alle mit an und montierten das Ersatzrad, jetzt darf nichts mehr vorfallen, denn in dieser Einöde wären wir ganz schön aufgeschmissen. Langsam verabschiedete sich der Tag mit einer schönen Abenddämmerung und wir verließen die Salar und fuhren zu einer kleinen Siedlung am Rande der Ebene zu unserer ersten Unterkunft einem Salzhotel. Alles ist aus Salz gebaut, nicht nur die Wände sind aus kristallinen Blöcken geformt, sondern auch die Tische, Hocker und die Betten. Gemütlich ließen wir den Tag mit einem leckeren Essen und einem netten Gespräch mit unseren Mitreisenden ausklingen. Bildbeschreibung
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Bildbeschreibung Der nächste Morgen begrüßte uns wieder mit einem strahlend blauen Himmel und Sonne satt und Marek hatte einige Stiche am Körper !!! Bed Bugs !!! Der Arme ! Ich hatte glücklicherweise keine, obwohl wir im selben Bett geschlafen haben, an was das wohl liegt .... ? ! Mit Vorfreude auf den Tag und nach einem leckeren Kaffee starteten wir in den Tag zwei und kletterten in unseren Jeep. Nach ein paar Kilometern verließen wir die Salar endgültig und fuhren auf einer Sandpiste weiter und auch die Landschaft veränderte sich allmählich, aus Salz wird Sand und es bleibt sehr karg und es scheint als ob es hier keinerlei Leben geben würde. Es erscheinen wunderschön geformte Vulkankegel am Horizont, Felsbrocken liegen herum und die Wolken zeichnen ein phänomenales Licht- und Schattenspiel auf die Berghänge und so kurven wir durch die Gegend bis wir schließlich erneut ein atemberaubendes Ziel erreichen: die Laguna Canapa. Eine Blaue Lagune mit zartrosa Tupfer, diese Tupfer entpuppten sich, als wir näher an den See kamen, als südamerikanische Flamingos. Ein unglaublich schöner Anblick ! Bildbeschreibung
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Bildbeschreibung Doch die Natur kann noch schöner ! Wir erreichen die Laguna Colorado - der Hammer !! Algen lassen das Wasser rot erstrahlen, darunter mischen sich weiße Inselchen und nicht zu vergessen wieder Scharen von zartrosa Flamingos, die durch das Wasser staksen, Plankton picken und aufgeregt schnattern ! Der Anblick zog uns sofort in ihren Bann und wir saßen still und fast schon andächtig an diesem schönen Ort und waren komplett überwältigt von so viel Schöhnheit !!! Bildbeschreibung
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Nach einer kurzen Fahrt erreichten wir unsere zweite Herberge, eine kleine Ansammlung von windgepeitschten Hütten, sehr einfach mit großen Zimmern für sechs Personen - klar eine Jeepgröße :-) ! Wir machten es uns mit einer Flasche Pisco gemütlich und hatten wieder einen sehr netten Abend mit unseren beiden Paaren. Die Nacht war kurz, zum einen waren die Betten sehr unbequem und zum anderen begann der nächste Tag schon sehr früh, d.h. wir wurden bereits um 4 Uhr geweckt. Grund dafür sind die Geysire und die Fumarolen, deren Pracht hauptsächlich in den Morgenstunden zum Vorschein kommt, wenn sich die heiße Luft aus dem Erdinnern mit der kalten Luft vermischt, es dampft an allen Ecken und Enden. Die Erde faucht, überall brodelt und blubbert es und es riecht nach Schwefel. Bildbeschreibung
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Bildbeschreibung Hinter jeder Kuppe hielt das Hochland eine neue Überraschung bereit und so erfreuten wir uns an dem beginnenden Schneefall und den bizarr vom Wind geschliffenen Steinen, allen voran dem Arbol de Piedra, dem Steinbaum. Bildbeschreibung
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Bildbeschreibung Als letzte Überraschung steuerten wir nochmals eine Lagune an, die Laguna Verde. Wie der Name schon erahnen lässt ist das schimmernde Wasser türkisgrün gefärbt und es spiegelt sich der mächtige schlafende Vulkan Licancabur darin – toll ! Dieser Berg teilt Bolivien und Chile und so treten wir auch unsere letzte Etappe an. An einem kleinen Grenzhäuschen nehmen wir Abschied von unserem Team und steigen in einen größeren Bus ein, der uns über die Grenze nach San Pedro de Atacama in Chile bringt. Bildbeschreibung Bildbeschreibung Bildbeschreibung Die drei Tage im bolivianischen Hochland waren unglaublich ! Wir durften eine wundervolle und einzigartige Natur sehen, bestaunen und in ihr vollkommen abtauchen. Obwohl es für mich eine echte Herausforderung darstellte, immer rechtzeitig eine Toilette oder "Puma - Toilette" zu finden, aber es klappte und meine Magen erholte sich langsam wieder. Die Ruhe und der Anblick der Weite und die klare Luft auf durchschnittlichen 4000 Höhenmetern haben uns bewegt und wir haben diese Momente und Erlebnisse in unsere Herzen aufgesaugt.