333  Tage um die Welt ...

... vom   19. August  2014   bis   17. Juli  2015   


Japan

28. März bis 22. April 2015

Tokyo


eine " gigagroße " futuristische High-Tech Metropole !

Tokyo, die Hauptstadt Japans, ist mit seinen über neun Millionen ( ! ! ! ) Einwohnern eine der größten Städte der Erde. Ebenfalls beeindruckend ist, dass der Großraum Tokios ungefähr 35 Millionen Einwohner zählt. Anhand dieser gigantischen Zahlen konnten wir uns so ungefähr vorstellen, wie riesig diese Stadt wohl sein muss - das dachten wir zumindest, aber Tokyo übertrumpfte alles, was wir bisher erlebten bei Weitem. Sie ist Giga-riesig und bot uns unzählige Möglichkeiten, die unterschiedlichen Flairs einer pulsierenden Großstadt zu erleben und gleichzeitig in die japanische Kultur und Lebensweise einzutauchen. Japan ist für uns beide Neuland und es war sehr aufregend und spannend diese unbekannte Welt zu erobern. Eine positive Seite lernten wir bereits nach den ersten fünf Minuten am Flughafen Narita kennen: eine äußerst engagierte und sehr hilfsbereite Dame der Touristen-Information vermittelte uns ein Zimmer für die erste Nacht ( wir konnten im Vorfeld keine freien Zimmer finden, denn ganz Tokyo scheint hoffnungslos ausgebucht zu sein ! ). Hierfür telefonierte sie selbstlos eine gefühlte Ewigkeit in ganz Tokyo durch die Gegend, gab auch nach einigen Absagen nicht auf und fand dann letztendlich eine bezahlbare Bleibe für uns und organisierte alles, mit einem stets freundlichen Lächeln ! Sie machte das unmögliche möglich :-) - so super grandios nett !
Herzlich Willkommen im Land der aufgehenden Sonne - im wahrsten Sinne des Wortes ! Bildbeschreibung Unser erstes Hotel war ein Ryokan, ein Hotel im japanischen Stil, d.h. einfache Zimmer mit Futonbetten auf Tatami-Matten ( gewebte Matten aus Stroh ). Das Ganze mit Familienanschluss, denn wir lebten mit der japanischen Familie quasi unter einem Dach und abends wurden wir sogar noch von der Hausherrin bekocht : sie bereitete für uns eine Udon Suppe zu, eine Spezialität der japanischen Küche, allerdings werden, diese dicken Nudeln mit Seegras ( Nori ) sicherlich nicht in die Liste meiner Lieblingsspeisen übernommen ! Am kommenden Morgen wachten wir mit etwas unbeweglichen Muskeln, was dem hartem Futonbett zuzuschreiben war, auf. Diese leichte Unbeweglichkeit hatten wir rasch vergessen, als wir den strahlend blauen Himmel erblickten :-) ! Wir zogen erstmal um in unser Hotel im Stadtteil Asakusabashi. Dabei wurden wir zum ersten Mal mit dem riesigen Metronetz der Großstadt konfrontiert ! Es scheint so, als ob der gesamte Untergrund Tokyos von U-Bahn Röhren durchlöchert ist, wie ein Schweizer Käse. Nach zwei Stunden hatten wir dann auch endlich unser Hotel erreicht, schnelles Einchecken und dann konnte es los gehen, wir machten uns auf, diese riesige Stadt zu erkunden - doch wo anfangen ? In unserem Reiseführer sind dieser gigantischen Stadt über 100 Seiten gewidmet, natürlich gespickt mit unzählig vielen sehenswerten Highlights, für drei Tage viel zu viel. So beschlossen wir die Anzahl der Sehenswürdigkeiten, die wir besichtigen wollten zu beschränken, um genügend Zeit zum Erleben und Entdecken des alltäglichen Lebens in Tokyo zu haben. Unsere erste Attraktion sollte der Sensoji-Tempel in Asakusa sein, also im selben Stadtteil in dem auch unser Hotel war. Man denkt zunächst, kein Problem dahin können wir zu Fuß marschieren, aber weit gefehlt, denn selbst mit der Metro waren wir noch 15 Minuten - reine Fahrtzeit – unterwegs ! Zu Beginn erschien uns das System etwas sehr komplex und äußerst kompliziert, zumal die meisten Fahrkartenautomaten nur japanisch mit uns sprachen und auch auf dem Streckenplan nur japanische Namen der Haltestationen zu finden waren. Nach genauerem Betrachten der unverständlichen Zeichen und Nachfragen haben wir ruck zuck herausbekommen, wie der Hase läuft und dann war alles kein Problem mehr. Wir stellten erleichtert fest, das U-Bahn-System Tokyos ist super zu verstehen und perfekt organisiert ( das Letztere sollte uns in diesem Land noch öfter deutlich auffallen ).

Aber nun zurück zum buddhistischen Tempel, er ist der älteste Tempel in Tokyo und nicht nur für die ausländischen Touristen eine Attraktion, sondern auch für die Japaner selbst. Mit jedem Meter, dem wir dem bekannten Tempel näher kamen, nahmen auch die Menschenmassen zu, um schlussendlich am Torii, dem Eingangstor zu der Anlage, ihren Höhepunkt zu erreichen : Menschen ohne Ende !!! Wir waren fasziniert und irritiert auf gleiche Weise. Dem zufolge ist das Umfeld dieses spirituellen Ortes auch sehr kommerzialisiert, d.h. zum Tempel führt eine Straße - Nakamise-dori - in der die Besucher allerlei kitschige Souvenirs erwerben können. So geht die Ruhe, die ein buddhistischer Tempel eigentlich ausstrahlt, komplett verloren, das fanden wir beide doch sehr schade. Nach diesem Gewusel von Menschen brauchten wir etwas Ruhe und fuhren mit der Metro in den Stadtteil Ueno, um das Nationalmuseum zu besuchen. Wieder waren wir mindestens 30 Minuten im Untergrund unterwegs, und dass nur um in den benachbarten Stadtteil zu gelangen – verrückt ! Im Museum erhielten wir einen Crashkurs im Bereich der Geschichte Japans, d.h. wir lernten Einiges über die verschiedenen Perioden der Herrscher mit ihren Samurais und Shogunen, sahen Schwerter, Kimonos und bewunderten die schönen japanischen Schriftzeichen und hatten letztendlich eine kleine Vorstellung über die Vergangenheit Japans. Wieder zurück auf dem Weg zur Metro durchquerten wir einen der bekanntesten Parks Tokyos, den Ueno-koen; es war schon fast dunkel, dennoch konnten wir einen kleinen Eindruck erhaschen, wie verrückt die Japaner auf die Kirschblüten sind ( dazu später mehr ). Mittlerweile waren wir ziemlich geschafft von den vielen neuen Eindrücken und fuhren zurück in unser Hotel und ordneten das Erlebte und entspannten uns bei einer heißen Tasse grünem ( bitteren ) japanischen Tee, um für Morgen wieder fit und aufnahmefähig zu sein.
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Bildbeschreibung Früh ging es heute wieder bei strahlendem Sonnenschein in Richtung U-Bahn. Sehr erfahren und routiniert liefen wir zielsicher zu unserer Linie und fuhren einmal quer unter der Stadt hindurch in den Stadtteil Shinjuku, genauer zum Tokyo Metropolitan Gouvernement Building oder einfach nur zum Rathaus von Tokyo. Der bekannte japanische Architekt Kenzo Tange entwarf das Gebäude, und der graue Betonklotz ist keine besondere Schönheit geworden. Dennoch wollten wir unbedingt dorthin, was auch seinen guten Grund hatte, denn im 45. Stock wurde eine Aussichtsplattform errichtet. Von dort oben aus hatten wir einen herrlichen Blick über die Stadt und die phänomenalen Straßenschlachten - die Aussicht war großartig und wir konnten das Ende der Stadt nicht mal erahnen – beeindruckend ! Das ganze ohne etwas berappen zu müssen, was natürlich durchaus als positiv zu bewerten ist :-). Gut gelaunt spazierten wir in der uns wärmenden Sonne in Richtung Shinjuku-gyoen, einem sehr schön angelegten Park, um der Hektik des aufregenden Stadtlebens für einen Moment zu entkommen. Die Idee hatten auch viele andere, wie wir perplex feststellten, als wir uns dem Parkeingang näherten und die Menschenschlange erblickten. Aber das Warten hat sich sehr gelohnt, denn nun kamen auch wir in den Genuss der Kirschblüten - wahnsinnige Szenen spielten sich ab : Hunderte von Menschen breiteten blaue Plastikmatten aus und setzten sich unter die Kirschbäume und begannen aus ihren mitgebrachten Lunchboxen zu essen, redeten miteinander und lachten dabei vergnügt, Kinder sprangen strahlend und ausgelassen auf der Wiese herum, Businessleute machten ihre Mittagspause, Kirschblütenverrückte packten ihre Stative aus und fotografieren das begehrte Motiv stundenlang - das gesamte Treiben hatte einen volksfestähnlichen Charakter. Und wir mittendrin und live dabei, natürlich auch mit einer Lunchbox ausgerüstet und fotografierend, denn auch wir sind von dem "Kirschblüten-Virus" befallen. Die Blüten sind so wunderschön, dass man sich an ihnen nicht satt sehen kann und sie versprühen gute Laune und zaubern allen ein Lächeln ins Gesicht. Diesem Lebensgefühl gaben wir uns vollkommen hin und erfreuten uns an den einzigartigen Szenen und genossen die berauschende Atmosphäre. Die japanische Kirschblüte - Sakura - ist eine der wichtigsten Symbole der japanischen Kultur. Sie steht für Schönheit, Aufbruch und Vergänglichkeit.

Die Japaner haben noch eine, uns sehr sympathische Verrücktheit, sie mögen Katzen, jawohl Katzen, wie schön ! In allen Variationen, aus Stoff oder Porzellan, als Glücksbringer oder Essschälchen sind die Katzenmotive käuflich zu erwerben, da muss ich mich schon ganz schön kontrollieren, um nicht dem "Katzenkaufrausch" zu erliegen. Verzaubert von den Sakuras und den Katzen schwebten wir - natürlich wieder mit der Metro - weiter zu unserer nächsten Touri-Hauptattraktion, dem Meji-jingu. Der weltberühmte Shinto-Schrein, der idyllisch mitten in einem Wald liegt und somit trotz der Besuchermassen ein Ort der Ruhe ist. Wir erfreuten uns an der untergehenden Sonne, die ein herrliches Licht auf die Bauten des Schreins warf und genossen das friedliche Treiben. Nach dieser Erholungsphase waren wir wieder bereit für die Hektik und das geschäftige Treiben, so machten wir uns auf, an den geeignetsten Ort, um genau das hautnah zu erleben : zur Shibuya Crossing ! Eine große Kreuzung fast ohne Autos, dafür beherrschen unzählige Fußgänger das Bild. Jedes Mal, wenn die Ampel auf Grün springt, gehen bis zu 15 000 Menschen aus allen Richtungen los und verschmelzen in der Mitte der Kreuzung zu einem Knäul, um sich dann langsam wieder zu entwirren. Natürlich überquerten wir auch diese Kreuzung und es war ein aufregendes Erlebnis diese riesige Menschenmasse auf sich zukommen zu sehen, fast wie auf dem Weg in eine Schlacht. Beeindruckender Weise wurden wir aber von keinem der Fußgänger geschubst oder berührt, es wurde nicht gedrängelt und die Massen liefen diszipliniert und geordnet von der einen auf die andere Seite – faszinierend ! Des Weiteren bot sich uns auch ein gewaltiges Spektakel an den Hochhäuserfassaden, überall waren riesengroßen Video Leinwände, die irgendwelche Werbeclips zeigten, dazu noch enorm große Neon Schilder. Wir konnten nur mit offenem Mund dastehen und staunen. Allmählich waren unsere Speicherkarten bezüglich unserer Erlebnisse voll und wir machten uns langsam auf den Heimweg. Nur noch einen kurzen Stopp im Stadtteil Akihabara hatten wir geplant, dieser Stadtteil wird auch als „ Electronic City “ bezeichnet. Ein Eldorado für Marek, er erhoffte sich hier, in einer der riesigen Shoppingmalls, die bis unter´s Dach mit Elektronik vollgestopft sind, das eine oder andere Schnäppchen zu reißen. Dem war leider nicht so, denn die Preise waren nur unwesentlich billiger im Vergleich zu Deutschland, so ging er etwas enttäuscht und mit leeren Händen nach Hause. Das anschließende leckere Abendessen in einem Curry House stimmte ihn wieder freudig, und auch mich, denn es gab ein vegetarisches Curry ! Nach diesem langen und wiedermal sehr erlebnisreichen Tag vielen wir erschöpft, aber sehr glücklich in unsere Betten. Selbst beim Einschlafen verfolgten uns noch Bilder der heutigen Erlebnisse, so hatte ich ständig diese wundervollen Kirschblüten vor Augen :-).
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Bildbeschreibung Auch heute starteten wir wieder sehr früh in den Tag, denn wir wollten den Fischmarkt Tokyos, den Tsukiji, erleben, den größten auf der Erde, mit über 60 000 Angestellten und rund 400 verschiedenen Meeresprodukten. Sehr spannend war es, das geschäftige Treiben zu beobachten : die Verkäufer priesen ihre Waren an und dazwischen rasten die unterschiedlichen Transportmittel durch die Gegend und vollführten quasi eine Highspeed Choreographie, deren man besser nicht in die Quere kam, denn es war nicht ganz ungefährlich ! Wir spazierten gemütlich durch den riesigen Markt und bekamen allmählich Hunger, denn wir hatten noch nicht gefrühstückt. Japanische Küche verbindet man ganz selbstverständlich mit Sushi und wo könnte das Sushi frischer zubereitet werden - als hier auf dem Fischmarkt ? So besuchten wir ein exklusives Sushi Restaurant und gönnten uns eine Premium Platte frischen Fisches mit Reis - es war eine wahre Delikatesse, das beste Sushi, welches wir je gegessen hatten -yammi ( wenn es für unsere Geschmacksnerven als Frühstück doch etwas sehr exotisch gewesen ist :-) ) !
Frisch mit Fisch - :-) - gestärkt unternahmen wir einen Verdauungsspaziergang im kaiserlichen Garten, der uns aufs Neue wieder mit wundervollen Kirschblüten und blauem Himmel erwartete. Weiter ging unser Spaziergang in Richtung Ginza, das japanische Gegenstück zur Fifth Avenue in New York, via dem neu renovierten Tokyo Station bis hin ins Herz Ginzas, zum „ 4-chome Crossing “. Wiedermal mal waren wir fasziniert von der riesigen Neonreklame, den gigantischen Video-Leinwänden und dem wuseligen Treiben. Pünktlich zum Abend erreichten wir die Namiki-dori, die Inn-Straße, in der sich das exklusivste Nachtleben Tokyos abspielt. Wir spazierten an den eleganten Bars und Restaurants entlang und betrachteten die edlen Geschäfte mit den Auslagen von gehobenen und sehr teuren Waren und betrieben Schaufenster-Shopping. Langsam neigte sich der Tag zu Ende und wir machten uns auf den Heimweg und entspannten uns in unserem Hotel bei lecker Nudeln und frischem Salat.
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Vieles ist in Japan ganz anders als wir das bisher kannten, angefangen beim Verhalten und der Lebensweise der Japaner bis hin zu ganz normalen Abläufen des täglichen Lebens. Komplett neu müssen wir zum Beispiel den Toilettengang definieren, wie bediene ich eine japanische Toilette ? Bei japanischen Toiletten handelt es sich um kleine High-Tech Konstrukte. Neben der Klobrille befindet sich eine Art Fernbedienung, außer ein paar Wellen und Fontänen sind noch unverständliche japanische Zeichen zu sehen. Damit kann man offensichtlich die verschiedensten Einstellungen wählen, die uns doch öfters auf die lustigste Art und Weise überraschten. Ganz nach meinem Geschmack war die Klobrillenheizung :-) !
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Nach den ersten vier Tagen in Japan, d.h. Tokyo, haben wir sehr viel Neues und Unbekanntes erlebt. Besonders beeindruckend ist die Freundlichkeit der Einwohner, sie versuchten uns immer weiterzuhelfen, wenn auch die Verständigung ein großes Problem darstellt, weil die meisten Japaner überhaupt kein Englisch sprechen. Die Japaner sind sehr gut organisiert und sehr diszipliniert, so gibt es kein Drücken und kein Schieben beim Einsteigen in die oft überfüllten U-Bahnen. Das sind unsere ersten spontanen Eindrücke und wir sind sehr gespannt, was wir in den kommenden Tagen noch erfahren und erleben dürfen. Jetzt entfliehen wir erstmal der Hektik der Großstadt und machen uns auf in die Berge, nach Nikko.

Nikko - 1001 Schmuckstücke aus der religiösen Vergangenheit Japans !

Nach vier Tagen in der Weltmetropole Tokyo brauchten wir nun unbedingt mal wieder Bäume, Berge, Pflanzen, frische Luft - einfach nur Natur um uns herum und kehrten deshalb dem Hochhäuserwald aufatmend den Rücken. Mit einer gemütlichen Bahn bummelten wir, aus dem nicht enden wollenden Tokyo, in Richtung Norden nach Nikko, welches wir dann auch am späten Nachmittag erreichten. Es tat unseren Augen und unserer Seele gut, das aus dem Winterschlaf erwachende Meer von bunten Blüten und Grün zu erblicken, obwohl der Ort an sich eher trist und grau wirkte und eigentlich nicht wirklich etwas zu bieten hat. Viel unternahmen wir an unserem ersten Tag nicht mehr, wir spazierten durch die Hauptstraße, um uns ein wenig zu orientieren und bereiteten einen Sightseeing-Plan für den kommenden Tag vor. Denn es gibt hier so richtig viele Tempel und Schreine zu bestaunen, deshalb galt es für uns eine gute Auswahl zu treffen. Diesen Reichtum an den unzähligen religiösen Anlagen hat Nikko seiner bewegten Vergangenheit zu verdanken: bereits im 8. Jahrhundert gründete ein buddhistischer Priester (Shodo Shonin) eine Einsiedelei und so dienten die Berge um Nikko über Jahre hinweg als Trainingslager für Mönche. Bekannt wurde der Ort des Weiteren, weil einem berühmten Kriegsherr (Tokugawa Ieyasu) ein Mausoleum errichtet wurde.
Bildbeschreibung Am kommenden Morgen starteten wir sehr früh in Richtung der bekanntesten Tempel von Nikko ( die zum Weltkulturerbe erklärt wurden ), denn wir wollten den an solchen bedeutenden religiösen Orten riesigen Touristenströmen entkommen. Das war eine sehr gute Entscheidung, somit waren wir an unserem ersten Ziel, dem Tosho-gu Schrein, der aus einigen Gebäuden besteht, fast alleine. Es herrschte eine ruhige und atmosphärische Stimmung und die gerade aufgegangene Sonne lies die Bauwerke in einem schönen Licht erstrahlen. Mindestens genau so wunderschön waren die bizarren Zedern, die ihre krakeligen Armäste Richtung blauen Himmel streckten und ein kaum wahrzunehmender morgendlicher Dampf, der zwischen den wuchtigen Baumstämmen langsam empor stieg - fantastisch, genau so stellte ich mir die Tempel und Umgebung in Japan vor :-) ! Etwas schade war, dass einer der Hauptattraktionen, das Sonnenuntergangstor "Yomei-mon" gerade restauriert wurde und sich deshalb hinter Planen versteckte. Besonders beeindruckend war die Schnitzerei der drei Affen, endlich wissen wir, woher dieses weltbekannte Symbol stammt, nämlich aus dem Tendai Buddhismus und es bedeutet: nichts Böses hören, nichts Böses sehen und nichts Böses sagen ! Und wiedermal kommen Katzen ins Spiel, d.h. eigentlich eine und zwar eine schlafende, sie gilt in Japan als Nationalschatz ! Als Abschluss stiegen wir die zahlreichen Stufen zum Mausoleum von Ieyasu hoch, welches idyllisch und versteckt im Wald liegt. Über zwei Stunden bewunderten wir die Pracht der Bauwerke und erfreuten uns an der morgendlichen angenehmen Ruhe. So waren wir auch gleich bereit für unsere zweite Schrein-Besichtigung, den Futarasan-jinja, der als ältester Shinto-Schrein Nikkos gilt. Er liegt romantisch unter Zypressen und strahlt eine wohltuende Atmosphäre aus.
Obwohl es noch einige Dutzend mehr Schreine und Tempel in der Umgebung gibt, entschlossen wir uns für eine kleine Wanderung durch den wunderschönen Zedern- und Zypressenwald. Entlang unseres Pfades trafen wir immer wieder auf Zeugen der religiösen Vergangenheit dieses Ortes in Form von kleinen Toriis ( Tempeltoren ), Gebetshäusern, großen Steinen mit bedeutenden japanischen Schriftzeichen und weiteres. Wir fühlten uns wie auf einer Schatzsuche und hinter jedem Eck hielt sich in der Tat ein kleines Schmuckstück für uns versteckt, es war wunderbar ! Nach so viel frischer Luft und Kultur brauchten wir eine Pause, so machten wir uns auf die Suche nach einem netten Café oder Ähnlichem, leider blieb unser Vorhaben zunächst ohne Erfolg, denn zum einen war es sehr schwer, ja fast gar unmöglich etwas Gemütliches zu finden und zum Anderen waren die Preise viel zu teuer ( diese Schwierigkeiten sollten uns auf unserer Reise durch Japan noch weiter begleiten ). Letztendlich wurden wir aber glücklicherweise doch noch fündig und verbrachten den Rest des Mittags mit Tee trinken, aufwärmen und erholen. So ging der Nachmittag in den Abend über und ehe wir uns versahen, lagen wir todmüde in unserem Bett und ließen den Tag nochmals schläfrig Revue passieren. Bildbeschreibung
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Bildbeschreibung Frisch erholt und mit unserem obligatorischen Nikko-Frühstück, bestehend aus einem Eier-Sandwich und einem Schinken-Sandwich, machten wir uns auf, die ruhige mystische Umgebung zu erkunden. Wir unternahmen eine kleine Wanderung, die uns von der Touristen-Information vorgeschlagen wurde und etwas abseits der ursprünglichen Touristenströme entlang führt. So durchstreiften wir erneut die schönen langsam aus dem Winterschlaf erwachenden Wälder und entdeckten wieder weitere kleine Schmuckstätte, wie zum Beispiel die Buddha Figuren mit den rot gehäkelten Mützchen, die auf einmal wie aus dem Nichts in Reih und Glied stehend vor uns auftauchten. Wir setzten unsere Schatzsuche von gestern fort und entdeckten immer wieder wundervolle Beweise aus der glorreichen buddhistischen Vergangenheit Nikkos. Nach drei Stunden an der frischen Luft war es uns allmählich etwas kalt so beschlossen wir "Onsen" zu gehen. Nein, das ist kein schwäbisch, sondern japanisch und an kalten Tagen eine wundervolle Sache, also eine für uns perfekte Idee um uns aufzuwärmen. Im Grunde ist Onsen ein japanisches Thermalbad und wie alles in diesem Land hat die Badekultur auch spezielle Rituale, die man doch besser beachten sollte, um in kein Fettnäpfchen zu treten. Gut von den Betreibern unseres Hotels informiert ( welch ein Glück, denn sie sprechen Englisch :-) ) liefen wir zu einem Luxushotel, in dem das Onsen auch für nicht Hotelgäste angeboten wird und hier trennten sich auch unsere Wege, denn Männer und Frauen „ onsen “ getrennt. Zunächst mussten wir uns ausgiebig duschen, um in den Genuss der warmen Nasses zu kommen. Das ca. 40 Grad warme Wasser war wunderbar weich und ich erholte mich während der 20 minütigen Badezeit vorzüglich. Diese Entspannung hielt den ganzen Abend über an und sorgte wohl auch noch mit für den angenehmen Schlaf, eine sehr feine Sache, dieses Onsen.
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Nach zwei sehr schönen und sehr erlebnisreichen Tagen in der Natur, verbunden mit viel frischer Luft und einem Ausflug in das Herzen der japanischen Geschichte und Kultur, ging es weiter in eine ebenfalls sehr bedeutende Stadt Japans - nach Kamakura.

Kamakura - eine Unterrichtseinheit über die Geschichte Japans - vom Feinsten !

Alle Wege gehen über den Verkehrsknotenpunkt Tokyo, so mussten wir die riesige Hauptstadt einmal komplett durchqueren, um vom nördlich gelegenen Nikko in den Süden nach Kamakura zu gelangen. Kamakura ist eine alte Stadt mit einem großen Reichtum an historischen Monumenten und Tempeln und sie war einst die Hauptstadt Japans und zog eine große Zahl an buddhistischen Mönchen aus China an und entwickelte sich deshalb zu einem Zentrum der Religion und Kunst. Somit ein perfektes Reiseziel für uns, um einen Blick in die feudale Vergangenheit Japans zu werfen. Leider konnten wir kein freies Zimmer mehr direkt in Kamakura finden, so mussten wir auf die 10 Kilometer entfernte Stadt Fujisawa ausweichen. Keine besonders erwähnenswerte Stadt, wir übernachteten dort nur, allerdings war die Verkehrsanbindung nach Kamakura spitzenmäßig, denn die beiden Orte verbindet eine charmante altertümliche Bahn, die Enoden Electric Railway. Die schnappten wir uns gleich nachdem wir angekommen waren und unser Gepäck verstaut hatten und fuhren zu dem bekanntesten Tempel in Kamakura, dem Kotokuin Tempel. Seine Berühmtheit hat der Tempel einer monumentalen Buddhastatue, die auf Japanisch "Daibutsu" ( großer Buddha ) heißt, zu verdanken. Für viele Japaner ist diese gigantische Figur ( 13,35 Meter hoch ! Alleine die Ohren haben eine Länge von zwei Metern ! ) das eigentliche Symbol für Kamakura, so ist sehr gut zu verstehen, das halb Japan an diesem Ostersamstag zu diesem Ort pilgerte - meine Güte, so viele Menschen, Wahnsinn !!! Mit dem Touristenstrom mitschwimmend gelangten wir zu unserem zweiten Tempel, dem Hase-dera ( wie passend an Ostern :-) ), den wir durch sein beeindruckend schönes Holztor, welches mit einem riesigen Lampion geschmückt ist, betraten. Leider konnten wir das Hauptgebäude mit der bekannten Kannon-Statue aus massivem Holz nicht besuchen, da sie gerade renoviert wurde. So bewunderten wir den sehr schön angelegten Garten mit seinen einzigartigen Blüten und spazierten über einen kleinen Weg auf die Hügel, in die der Tempel gebaut wurde. Von oben hatten wir einen schönen Blick über die Bucht von Kamakura, die bei dem wolkenverhangenen Himmel allerdings nicht besonders einladend wirkte. Dennoch marschierten wir im Anschluss an unsere Tempeltour an die Küste und an ihr entlang in der Hoffnung ein schönes Plätzchen am Meer zu finden. Leider wurde die Hoffnung nicht erfüllt, denn es war nass-kalt und windig und zudem war die komplette Küste mit Beton unschön verbaut. Frierend, müde und geschafft von dem langen Tag kamen wir in unserem Hotelzimmer an und fielen in unser Bett. Zum Abschluss des Tages wollten wir etwas Heimatluft schnuppern und gönnten uns so via Internet und dank der guten W-Lan Verbindung des Hotels eine Ausgabe der Serie "Der Bergdoktor" - so ging der Tag gemütlich, mit einem leichten Anflug von Heimweh, zu Ende.
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Der buddhistische Glaube kennt leider kein Osterfest, dennoch entdeckten wir etwas "fast österliches" :-)
- Ein frohes Osterfest an alle !!!

Auch an unserem zweiten Tag in Kamakura standen erneut Tempelbesuche auf unserem Programm, es gibt so viele und alle versprechen auf ihre Weise spannend und einen Besuch wert zu sein, so mussten wir auch hier ( ähnlich, wie in Nikko ) eine feine und überlegte Auswahl treffen. So starteten wir unsere Tour sehr früh am Morgen: um 7 Uhr ( ! ) waren wir bereits unterwegs, denn wir wollten nicht, wie gestern von den gigantischen Menschenmassen durch die Tempelanlagen geschoben werden. Zunächst besichtigten wir den Hokoku-ji, ein kleiner Tempel, der von einem wunderschönen Bambuswald umgeben ist. Den durchquerten wir auf schön angelegten engen Wegen und waren total fasziniert und bezaubert von dem traumhaft schönen und riesigen Bambus.

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Leider verschlechterte sich das Wetter und es begann zu regnen, dennoch setzten wir unsere Tempeltour fort und machten uns auf zum Tsurugaoka Hachiman-gu Tempel, ein absolutes Muss und der wichtigste Schrein in Kamakura. In der Vergangenheit war der Schrein die Zentrale der Regierung des Shoguns Yorimoto und so war er zur Blütezeit der Stadt Schauplatz wichtiger Funktionen der Regierung. Die sehr weitläufig angelegte Anlage bietet viele Sehenswürdigkeiten, so zum Beispiel eine Rennbahn für das Bogenschießen zu Pferd oder ein netter Pavillon an einem kleinen See, indem sakrale Tänze abgehalten werden. Denn eine Vielzahl der einstigen Feste werden auch heute noch zelebriert. Und auch wir kamen in den Genuss eines besonderen Festes: wir beobachteten eine Hochzeitszeremonie, was sehr spannend war, zumal die Musik sehr fremd klang und auch die Hochzeitskleider des Paares doch sehr unterschiedlich zu den uns bekannten Outfits für diesen festlichen Anlass waren - schön das in der einzigartigen historischen Kulisse zu erleben und zu sehen.
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Nördlich des Tsurugaoka Hachiman-gu befinden sich die lebendigsten Erinnerungen an die Feudalzeit Kamakuras, die wir uns trotz Regenwetter nicht entgehen lassen wollten. Wir besuchten den ältesten Zen-Tempel in Japan, den Kenchoji-Tempel. Wiedermal waren wir fasziniert von dem prächtigen und schön geschwungenem Eingangstor, dem Sanmon und der ebenfalls prunkvollen Buddha-Halle. Überhaupt befinden sich auf dem Gelände einige historische Stätten, die uns sehr beeindruckten und nicht nur uns, denn sie wurden zum Großteil zu japanischen Nationalschätzen erklärt, wie etwa die beeindruckende Tempelglocke aus dem 13. Jahrhundert.
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Mittlerweile war ich komplett durchgefroren und das nass-kalte Wetter wurde immer ungemütlicher und eigentlich hatten wir auch genug Tempel gesehen und waren kaum noch aufnahmefähig, d.h. wir brauchten dringend eine Pause. Wir machten uns erst gar nicht die Mühe etwas Gemütliches zum Entspannen zu suchen, sondern nahmen sofort die erstbeste Möglichkeit einer wohlig warmen Räumlichkeit wahr. Wie immer wurden wir von einem dreistimmigen Chor mit einem freundlichen " Konichiwa " begrüßt und auf Japanisch zugetextet, wir verstanden natürlich kein Wort und bestellten so mit Handsprache eine Nudelsuppe, aber keine Udon-Nudeln und ohne Fleisch, eine komplizierte und extravagante Bestellung aus japanischer Sicht und wir waren uns überhaupt nicht sicher, ob unsere Extrawünsche angekommen sind. Aber siehe da - beides ist uns gelungen zu kommunizieren und wir kamen in den Genuss einer warmen Gemüsenudelsuppe mit wunderbar schmeckenden Soba-Nudeln – yammi ! So waren wir wieder voll hergestellt, aufgewärmt und auch fit für die Besichtigung unseres letzten geplanten Tempels, den Engaku-ji, einen weiteren sehr bedeutender Zen-Tempel, den wir nicht verpassen wollten. Er liegt auf einem riesigen Gelände, umrahmt von dicht bewaldeten Berghängen und von tiefen Tälern umgeben, schon allein diese perfekte und eindrucksvolle Lage ist ein Besuch wert. Das entdeckten wohl auch einige bedeutende buddhistische Priester vor langer Zeit, denn sie trainierten und meditierten hier. Den einzigartigen Reiz dieser gewaltigen Anlage konnten wir, ehrlich gesagt, allerdings nicht aufrichtig würdigen, zum Einen waren wir " templed out ", d.h. wir hatten heute einfach zu viele Tempel gesehen und zum anderen war es auch echt schwer bei dem nass-kalten Regenwetter durchzuhalten, so schafften wir es noch mit unserer letzten Kraft die Treppen zu der größten Glocke Kamakuras aus dem Jahre 1301 zu erklimmen. Anschließend ging es auf direktem Wege ins Hotel, wo wir genüsslich eine warme Suppe und lecker Sushi aßen, um dann anschließend müde und mit vielen Tempelbildern in unseren Herzen in unsere Betten zu fallen.
Bildbeschreibung Abschließend muss ich echt sagen, dass ich noch nie so eine Vielzahl an wunderschönen, prächtigen und geschichtslastigen historische Bauwerke auf einem Fleck gesehen habe ! Die beiden Tage hier waren sehr intensiv und wir bekamen eine gute Vorstellung über die einst glorreichen Tage Kamakuras und wie sich der Buddhismus von hier aus in ganz Japan ausbreitete.

Mount Fuji - der atemberaubendste Berg Japans, der sich leider vor uns versteckte !

Nachdem wir in der einstigen Hauptstadt Japans, in Kamakura, zwei Tage die Geschichte des Landes und die Wiege des Buddhismus erfahren hatten, war wieder ein Wechsel angesagt, d. h. wir wollten wieder in die Natur, so packten wir unsere Rucksäcke und machten uns auf zum bekanntesten und schönsten Berg Japans, zum 3776 Meter hohen Fujisan.
Vielen Japanern gilt dieser Berg als heilig und er dient auch als Wahrzeichen für das Land, seine Kultur und Schönheit. In diesem Sinne wird er auch ganz heftig vermarktet, es gibt allen erdenklichen Kitsch mit dem Motiv des Fujisan zu kaufen, begonnen bei Keksen bis hin zu Ohrenringen, ja selbst die Bummelbahn ist kunstvoll mit Fuji-Motiven bemalt - krass und witzig zugleich !!
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Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, als ich während meines Geographiestudiums, in dem Japan unter anderen Themen mein Prüfungsthema gewesen ist, zum ersten Mal ein Bild dieses hübschen, total symmetrischen Vulkanberges gesehen hatte - es wurde sofort ein Traum meinerseits, ihn live zu sehen. Nun sollte es Wirklichkeit werden - ist das nicht fantastisch ! So konnte uns die lange und etwas komplizierte Anreise auch nicht abschrecken, denn wir waren voller Vorfreude auf den Fujisan und die ihn umgebende Seenlandschaft. Und siehe da, kaum waren wir an unserem Ziel, dem Ort Kotobuki angekommen, zeigte sich der Begehrte uns auch, allerdings nur bis zur Hüfte, den Rest hielt er hinter dicken Wolken versteckt. Darüber waren wir aber nicht besonders verwundert, denn wir haben die Wettervorhersage für diese Region in den letzten Tagen verfolgt und sie verhieß für die kommenden Tage nichts wirklich Gutes, d.h. Regen und Kälte. Wir haben drei Tage hier oben auf fast 800 Meter über dem Meer geplant und sind ganz positiv gestimmt, dass er mal hinter den Wolken vorschauen wird.
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Am späten Nachmittag fuhren wir noch an den Kawaguchi-ko, einen der fünf Seen der Seenlandschaft, und spazierten entlang seines Ufers. Ich kann gar nicht genau beschreiben, was ich am Rande des Sees so befremdlich fand, ich glaube ich war irritiert, dass fast der komplette Teil des Sees, an dem wir uns befanden in Betonwände eingefasst ist. Des Weiteren sind die sechs- bis acht stöckigen Häuser und Hotels sehr unschöne, nicht in die Landschaft passende, Betonklötze. Ich vermisse sowieso in vielen Orten eine gelungene Stadtplanung, so ist zum Beispiel hier in Kawaguchi-ko direkt neben ( ja fast schon in ) einem kleinen Friedhof ein schmales alleinstehendes Hochhaus errichtet worden - für mein ästhetisches Empfinden komplett unpassend. Der Ort, wie auch andere in Japan, lässt auch Gemütlichkeit vermissen, es gibt keine netten Cafés oder öffentliche Plätze, die uns einladen zu verweilen, das ist echt schade, zumindest aus unserer Sicht. So machten wir uns bei lauen 24 Grad - und das abends um 18:00 Uhr - auf den Heimweg und wir konnten es uns überhaupt nicht vorstellen, dass es Morgen kalt und regnerisch werden sollte ..... vielleicht ist die Vorhersage ja falsch, das wäre ja toll :-) !
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Dem war leider nicht so und wir wurden von einem leichten Regen geweckt. Wir ließen uns aber nicht unterkriegen und machten uns mit Regenschirmen bewaffnet, um gegen das Nass von oben anzukämpfen, auf den Weg an den Kawaguchi-ko See. Etwas unschlüssig waren wir uns allerdings schon, was wir mit dem Regentag anfangen sollten, denn eigentlich wollten wir an eine bekannte Stelle am nördlichen Ufer des Sees wandern, um dort den fantastischen Blick auf den Fujisan zu genießen, den man auf vielen Werbeprospekten über Japan bewundern kann. Aber bei dieser Witterung war es doch so gut wie unwahrscheinlich, dass wir überhaupt den Fuß des riesigen Giganten sehen könnten. Nach einer längeren Phase der Unschlüssigkeit beschlossen wir trotzdem mit unserer geplanten Wanderung zu beginnen, denn wir konnten ja jederzeit wieder zurückkehren, wenn der Regen stärker werden würde. Es stellte sich heraus, dass wir eine sehr gute Entscheidung getroffen hatten. Der Regen ließ etwas nach und hörte manchmal für einen Moment sogar etwas auf – super ! Dank des Regens waren wir auch ganz alleine unterwegs, das tat uns nach den vielen Menschen mal so richtig gut - einfach Ruhe und kein Gewusel. Bestens gelaunt spazierten wir mit unseren Schirmen so über drei Stunden am Seeufer entlang und sahen wundervolle patschnasse Kirschblüten, von denen der Regen förmlich tropfte. So wurde der Ausflug auch zu einem besonderen Erlebnis ! Dennoch waren wir froh wieder in unserem Hotel im Warmen und Trockenen zu sein und machten auch keinen Schritt mehr nach draußen. So nutzen wir unsere Zeit, um unseren nächsten Sightseeing Spot in Japan vorzubereiten. Abends hörte es endlich wieder auf zu regnen und wieder erwachte unsere Hoffnung, einen Blick auf den kompletten Fujisan am kommenden Tag erhaschen zu können.
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Bildbeschreibung Aber es kam noch schlimmer: heute Morgen wurden wir von Schnee geweckt ! Jawohl es schneite und die Bäume, Straßen und Dächer waren bereits mit einer dünnen Schicht Schnee bedeckt !!! Mit dieser Witterung haben wir jetzt mal so gar nicht gerechnet und bei dem üblen Wetter wollten wir auch keinen Fuß vor die Tür setzten, aber unser Hotel war auch nicht so besonders einladend, so was Blödes aber auch ! Glücklicherweise gibt es hier um die Ecke, d.h. vier Kilometer entfernt einen Starbucks, jippi jeah ! Doch zunächst mussten wir noch die Strecke durch den Schnee stapfen und ich sollte unbedingt neue Schuhe kaufen, denn meine alten Trekkingschuhe fielen mittlerweile fast schon auseinander ( nach über zehn Jahren ist das ja auch kein Wunder ), bevor wir es uns bei einem leckeren Cappuccino in der wohligen Wärme des Cafés gemütlich machen konnten. Wir nutzten die Zeit, um an unsere Homepage zu arbeiten und so vergingen drei Stunden fast wie im Fluge und in der Zwischenzeit hatte es sogar aufgehört zu schneien und die Wolken zogen etwas nach oben. Weiter bitte ihr lieben Wolken, höher ziehen, wir wollen den Mount Fuji sehen. Leider erfüllten die Wolken unseren Wunsch nicht !
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Mittlerweile waren wir wieder gut aufgewärmt und bereit für die Kälte und somit für einen kleinen Spaziergang zur Chureito Pagode, die sich idyllisch an einem bewaldeten Berghang versteckt hält. Von dort oben hat man bei guter Sicht einen phänomenalen Blick auf den Berg, natürlich war uns klar, dass wir die nicht haben werden, aber wir wurden mit einem spektakulären Farbenspiel für unser Durchhaltevermögen belohnt. Es war grandios, wie sich der orangefarbene Tempel und die gleichfarbige Pagode von dem Weiß des Schnees abhoben, er leuchtete förmlich - es war toll !!! Ebenso berauschend war die Atmosphäre hier oben, die wenigen Geräusche hörten sich durch den Schnee leicht gedämmt an, alles beide zusammen war spitze !
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Nachdem wir komplett durchgefroren waren, konnte uns nur noch ein wohltuendes Onsen helfen, und genau das machten wir - das warme Wasser taute unsere Glieder und Muskeln langsam auf und wir konnten uns in dem wohl temperierten Wasser sehr gut von der Kälte erholen ! Welch´ eine Wohltat ! Entspannt und voller Hoffnung auf gutes Wetter, denn die Vorhersagen gelobten wettertechnisch Besserung, gingen wir ins Reich der Träume.

Wow, bei einem Blick aus unserem Hotelzimmer stellten wir heute Morgen äußerst freudig fest, dass es weder regnete noch schneite, ja wir konnten sogar hin und wieder ein Stückchen blauen Himmel sehen - zeigt er sich uns doch noch kurz bevor wir weiterziehen ? Unsere Euphorie wuchs, dennoch konnten wir leider nur für einen ganz kurzen Augenblick den total verschneiten Vulkangipfel sehen, das war ehrlich gesagt auch schon mehr als wir zu hoffen gewagt hatten.

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Bildbeschreibung Nun hieß es für uns wiedermal Packen, denn heute sollte es weitergehen, nach Hiroshima, allerdings mit einem Zwischenstopp in Tokyo ! Während der Zugfahrt stellten wir beide nüchtern fest, dass wir das Beste aus den kalten und niederschlagsreichen Tagen gemacht haben und unsere Unternehmungen gerade auch aufgrund des Wetters einen besonderen Reiz hatten, allerdings war es schon sehr schade, dass wir keine Sicht auf den postkartenwürdigen Fujisan haben konnten - echt super schade !

Hiroshima und Umgebung - drei beeindruckende und sehr abwechslungsreiche Tage !

Nach drei Tagen anstrengendem nass-kalten Wetter - sogar mit Schnee - waren wir erleichtert Kotobuki „ Sayonara “ sagen zu können und hofften auf wärmere Temperaturen in Hiroshima. Natürlich mussten wir wieder über Tokyo reisen, dort legten wir auch eine Nacht als Zwischenstopp ein, um sicher zu gehen, dass wir unseren " besonderen " Zug nach Hiroshima nicht verpassen werden. Die Strecke zwischen Tokyo und Hiroshima ist recht lang, nämlich über 800 km. Für einen Shinkansen, ein Schienenblitz, der als sicherster Hochgeschwindigkeitszug der Welt gilt, ist das wahrlich ein Katzensprung. Sehr rechtzeitig waren wir am Bahnhof von Tokyo und als der Zug näher glitt, fühlten wir uns wie um Jahre in die Zukunft katapultiert ! Seine Schnauze ist schnabelartig, langgezogen und flach, der Rumpf lang und schlank und die Fenster erinnerten uns eher an die Form der Fenster eines Flugzeuges - ein reiner Sciene-Fiction-Anblick ! Auch die Pünktlichkeit der Shinkansen, das heißt eigentlich aller Züge in Japan, ist legendär. Alle Züge, die wir bisher genutzt haben, fuhren auf die Sekunde pünktlich ab. Beeindruckend ist auch die Sauberkeit der Züge und wie sie garantiert wird: bereits Minuten vor der Ankunft stehen uniformierte Putzkolonnen auf dem Bahnsteig parat. Bei der Einfahrt der Züge verneigen sie sich tief, bevor sie mit höchster Effizienz und Akribie den Zug reinigen und deren Sitzreihen wieder in Fahrtrichtung drehen. Zum Abschluss der Vorstellung versammeln sich die Reinigungskräfte erneut auf dem Bahnsteig und geben die Zugwagen mit einem Spruch für die Reisenden frei - total verrückt, jedes Mal aufs Neue !
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Wieder zurück zu unserer Shinkansen-Fahrt, in nur 4 Stunden bewältigte der Hochgeschwindigkeitszug die Strecke von über 800 Kilometern, obwohl wir an mindestens fünf Stationen anhielten. Die Fahrt war ein Genuss, zumal wir bequeme Sitze mit viel Beinfreiheit hatten. Der absolute Höhepunkt der Fahrt bescherte uns mal wieder die geniale Natur: ganz unerwartet zeigte sich uns der Fujisan - soooo toll ! Ich war happy !!! Beeindruckt !!! Yes !!!
Bildbeschreibung In Hiroshima angekommen, mussten wir unser Hotel erstmal suchen, da es sich etwas versteckt in einiger Entfernung zum Bahnhof befand. Endlich angekommen erkundeten wir die Stadt ein wenig und gönnten uns einen leckeren Cappuccino. Die Metropole machte einen sehr quirligen und kosmopolitischen ersten Eindruck auf uns. In den kommenden Tagen sollte Hiroshima unser Ausgangspunkt für Tagestouren in die Umgebung sein, die wir abends noch vorbereiteten. Mit einer rührenden Serie vom Bergdoktor fielen uns dann müde die Augen zu !

Miyajima - mal wieder Inselfeeling mit japanischem Beigeschmack !

Unseren ersten Tag verbrachten wir auf der Insel Miyajima, diese kleine Insel ist Weltkulturerbe und eines der beliebtesten Ausflugsziele Japans, da durften wir uns mal wieder auf riesige Menschenmassen einstellen. Allerdings starteten wir so früh, dass wir hoffentlich vor den Reisegruppen auf der Insel sein würden, das dachten wir zumindest. Weit gefehlt, denn bereits zu den frühen Morgenstunden war an der Anlegestelle die Hölle los. Aber das ist kein Wunder, dass so viele Menschen hierher kommen, denn schon von der Fähre aus erahnten wir, welch ein wunderschönes Panorama uns auf Miyajima erwartete: die Hügel der kleinen Insel strahlen in einem sanften hellgrün und die Hauptattraktion, das " Floating Torii " sticht hellrot aus dem blauen Wasser - ein grandioser Kontrast. Dieses Torii zog uns ganz in seinen Bann, vor allem am Morgen, denn da war Flut und so hatten wir den Eindruck, dass es auf dem Wasser schwebt - eine architektonische und künstlerische Schönheit. Das ganze Szenario erleben wir bei strahlender Sonne und blauem Himmel, es verspricht ein grandioser Tag zu werden :-) ! Kaum waren wir auf der Insel nahmen wir auch die Massen der Touristen war und wir wurden förmlich über die Uferpromenade und durch den Tempel " Itsukushima-jinja " geschoben. Schon etwas nervig, so viele Menschen um uns zu haben und was entdecken wir mitten in den Menschenmassen ?
Rehe !! Jawohl Rehe, die unerschrocken zwischen den Massen herum spazierten, in der Hoffnung irgendwo etwas Essbares zu ergattern – verrückt !

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Die Insel hatte noch außer dem Schrein mit seinem fotogenen Torii weit mehr zu bieten, das entdeckten wir während unserer Wanderung zum höchsten Punkt, dem Mount Misen ( 535 Meter über dem Meer ). Entlang unseres Weges konnten wir zahlreiche historische und religiöse Stätten, seltsame Felsen und eine herrliche Landschaft bewundern. Eines ist zum Beispiel die ewige Flamme, ein heiliges Feuer, welches ein bekannter Buddhist ( Kobo Daishi ) als Teil seiner religiösen Ausbildung verwendet hat und dass bis heute noch in der Reikado Hall brennt. Übrigens wurde an dieser Flamme das Feuer für die Friedensflamme im Peace Memorial Park in Hiroshima entzündet. Zu den weiteren Wundern der Natur der Insel Miyajima zählt der seltsame Felsen fast am Gipfel des Mount Misen, denn eine Art Öffnung ermöglichte uns den Aufstieg zur Aussichtsplattform. Auf diesem glatt geschliffenen Felsen erholten wir uns in der wärmenden Sonne und genossen die traumhafte Aussicht auf das Festland und die Inseln im Wechsel mit dem tiefblauem Meer und rosafarbene Kirschblüten im Vordergrund ! Hier oben war es angenehm ruhig und nur wenige Touristen nahmen den beschwerlichen und schweißtreibenden Aufstieg über unzählige Stufen auf sich - ja Gott sei Dank !
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Bildbeschreibung Erholt und gut gelaunt, nahmen wir den Abstieg in Angriff und erreichten pünktlich zum Sonnenuntergang das bekannte Torii, dass nun in einem ganz anderen Licht erstrahlte - wieder auf eine andere Art wunderschön und wahnsinnig fotogen. Diesen Anblick mussten wir allerdings wieder mit vielen anderen Touristen teilen und wir wurden mal wieder mit dem Massentourismus in Japan konfrontiert - das ist echt hart. Wir ließen uns die Kraft und die Stimmung davon nicht rauben und erfreuten uns des Anblicks: das majestätische Torii im stimmungsvollen Sonnenuntergang - wir sind happy und können definitiv sagen, einer der schönsten Tage in Japan neigt sich langsam dem Ende zu.
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Shimanami Kaido - über sechs Brücken ( bei uns zwei ) musst du fahren !

Wiedermal starteten wir sehr früh in den Tag, weil wir zunächst eine eineinhalb stündige Zugfahrt vor uns hatten, um zu unserem Startpunkt zu gelangen. Die Zugfahrt entlang der hügeligen Küste war romantisch und bezaubernd, endlich bekamen wir einen kleinen Eindruck von der Lebensweise auf dem Land. Die Zeit tickt etwas langsamer und alles wirkt gemütlicher, auch die Häuser sind im japanischen Stil mit den wundervoll geschwungenen Dächern und dem eher schlichten Gemäuer errichtet worden – schön !!
Unser heutiges Ziel war Onomichi, ein kleines Städtchen, welches wir links liegen ließen, denn unser begehrtes Ziel sind die der Stadt vorgelagerten Inseln ! Genauer gesagt sind es sechs, die durch ein umwerfendes Brückensystem miteinander verbunden sind. Insgesamt ist der Überseeweg 70 Kilometer lang und besteht aus sechs Brücken; er verbindet die Hauptinsel Honshu mit einer weiteren Insel Shikoku. Die gesamte Strecke ist zu viel für einen halben Tag, so beschlossen wir nur ein Teil der Shimanami-Kaido-Tour zu sehen. Das Ganze - sehr zur Freude von Marek - mit Fahrrädern, welche wir ganz bequem an der Zughaltestelle in Onomichi ausleihen konnten, denn hier sind sie auf diesen Fahrradtourismus bestens vorbereitet !

Klar, diese Strecke zählt mit zu den schönsten Fahrradrouten der Welt und ist dementsprechend hoch frequentiert, glücklicherweise nicht am heutigen Tag ! Voller Genuss traten wir in die Pedalen und freuten uns endlich mal wieder im Sattel zu sitzen :-). Vorbei ging es auf exzellenten Randwegen an tollen Landschaften, netten Menschen und jeder Menge ländliches traditionelles Japan. Die Könige der Strecke sind zweifelsfrei die Brücken, die sind sehr imposant und man hat von ihnen die besten Ausblicke – grandios !! Auf der ersten Brücke sind Fahrräder nicht erlaubt, so fuhren wir mit einer kleinen Fähre auf die erste Insel, dort ging es entlang des Meeresufers und wir fühlten uns schon fast wie auf einem Kreuzfahrtschiff. Dann bogen wir um die Ecke und erblickten die erste Brücke - riesig, gewaltig und beeindruckend. Es war auch ein cooles Gefühl auf einer extra Fahrradspur unter den Autos in einer Höhe von über 100 Metern über das Meer zu radeln. Die zweite Insel bestach durch ihre schönen Orangenplantagen und da im Moment auch einige Früchte reif waren ( seltsam: reife Orangen im Frühjahr - wiedermal verrückt ! ) und am Straßenrand zum Verkauf angeboten wurden, mussten wir natürlich auch welche vernaschen und die waren sowas von süß, saftig... lecker ! Die Radtour endete auf der dritten Insel Ikuchi-jima, von dort aus nahmen wir die Fähre zurück zu unserem Startpunkt Onomichi.
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Bildbeschreibung Etwas geschafft und mit schmerzendem Hinterteil machten wir uns wieder auf den langen Heimweg und waren froh uns im Zug etwas erholen zu können. Mal wieder kann ich schreiben, dass ein sehr erlebnisreicher und wunderschöner Tag langsam sein Ende findet - davor gibt´s allerdings noch viel lecker Sushi :-) !

Hiroshima - ein Blick in die tragische Vergangenheit der Stadt !

Wie in den oberen Artikeln bereits beschrieben, hat Hiroshima besonders viele sehenswerte Attraktionen in der unmittelbaren Umgebung zu bieten, die eine Reise sehr lohnen. Ihre traurige Berühmtheit erlangte die Stadt jedoch durch den Atombombenabwurf am 06. August 1945. Das tragische Schicksal hat die Stadt beinahe völlig zerstört und tötete das Leben von 90.000 Menschen sofort, geschätzte 166.000 starben an Spätfolgen der Radioaktivität und viele leiden heute noch. Aus diesem Grund gibt es in Hiroshima zahlreiche Mahnmale, die an diese schreckliche Zeit erinnern und die zugleich auch die neue Generation warnen und erinnern soll.
Unseren letzten Tag widmeten wir voll und ganz diesen Zeugnissen der traurigen Vergangenheit und besuchten die Denkmäler im Friedenspark und das Friedensmuseum und beides bewegte und berührte uns sehr. Der Park ist riesig und misst ca. 12 Fußballplätze ( = 120.000 Quadratmeter ) und er beherbergt die bekanntesten Monumente bezüglich des Atombombenabwurfs und fordert auch eindrücklich zu einer atomwaffenfreien Welt auf. Wir begannen unseren Informationsrundgang beim " Hiroshima A-Bomb Dome ", der Rest eines Gebäudes das nicht vollkommen durch die Atombombe zerstört wurde. Die schaurige Ruine steht als Mahnmal und soll an die schreckliche Zerstörung der Bombe erinnern. Hier wurden wir uns bewusst, dass wir uns im Kernbereich der damaligen Explosion befanden und wie unglaublich vernichtend und groß die Zerstörung gewesen ist. Die ganze traurige Geschichte der Stadt holte uns schlagartig ein und es war ein sehr nachdenklicher und bewegender Moment und die Sinnlosigkeit von Kriegen mit ihrer gesamten Wut der Vernichtung bewegte mich zutiefst. Ohne viele Worte zu wechseln, liefen wir zum Kinder-Friedens-Denkmal, ein Denkmal in Andenken an ein junges Mädchen, namens Sadato Sasaki ( und andere Kinder ), die aufgrund der radioaktiven Strahlung einige Jahre nach dem Atombombenangriff an Leukämie erkrankte. Sie wollte unbedingt wieder gesund werden und begann Kraniche aus Origamipapier zu falten, in der Hoffnung, dass sie weiterleben darf. Leider ging ihr Wunsch nicht in Erfüllung und sie starb. Das Falten der Kraniche wurde zu einer weltweiten Kampagne und viele von ihnen werden symbolisch, vor allem von Kindern, vor dem Denkmal niedergelegt, so dass es ein bunter Haufen Kraniche schmückt. Deshalb wurde der Kranich ein Symbol des Friedens - bewegende und wahre Geschichte !
Am Kenotaph befindet sich, geschützt unter einem bogenförmigen Dach ein Steinsarkophag, indem sich die Namen der Opfer aufgelistet befinden. Ein paar Schritte weiter erreichten wir die Friedensflamme, die am 01. August 1964 entzündet wurde und seit dem ununterbrochen brennt. Sie wird erst dann gelöscht werden, wenn die Nuklearwaffen auf der Erde vernichtet wurden, um nie mehr so ein tragische Katastrophe absichtlich auslösen zu können. Beides wurde von dem bekanntesten japanischen Architekten Tange Kenzo entworfen. Ebenso sein Werk ist die " Hiroshima National Peace Memorial Hall for the Atomic Bomb Victims ", ein Ort der gekonnt einige Aspekte des Unglücks auf raffinierte Weise darstellt und ein Ort der Ruhe ist, den wir nutzten, um unseren Gedanken Raum zu geben ! Niederschlagend und ergreifend empfanden wir diesen Ort der Erinnerung.
Zum Abschluss besuchten wir noch das Friedensmuseum ( leider konnten wir nur eine Etage besuchen, da das Gebäude zum Teil renoviert wurde ), welches uns über die Geschichte Hiroshimas und über Details des Atombombenabwurfs ausführlich informierte und uns wurde die gesamte Tragweite der Katastrophe erst vollends bewusst, als wir uns mit den verschiedenen Modellen und Bildern konfrontiert sahen, wie zum Beispiel Bilder der unglaublich furchtbaren Verbrennungen der Haut der Opfer. Die uns bewegenden Denkmäler und die offene Konfrontation mit der Schrecklichkeit von Nuklearwaffen und Kriegen beschäftigte uns noch den gesamten Tag und stimmte uns sehr nachdenklich ..... !
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Bildbeschreibung Am Nachmittag entdeckten wir auch das andere Gesicht von Hiroshima - quirlige Straßen, lebensfrohe Menschen und wunderschöne Gärten. Bildbeschreibung
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Bildbeschreibung An unserem letzten Morgen durfte natürlich ein Besuch im beeindruckenden Mazda Museum und Werk nicht fehlen, stimmt´s Marek :-) ? Er freute sich schon seit Tagen auf diesen Besuch und darauf den CX-3 endlich mal in echt sehen und " probesitzen " zu können. Gesagt, getan - die von Mazda sind sehr nett, wir mussten uns nur im Vorfeld telefonisch anmelden und schon konnten wir kostenlos an einer Führung teilnehmen. Vorbei ging es mit der Bahn zunächst am Mazda - Zoom Zoom - Stadium, an diversen Mazda Garagen und am Mazda Hospital. Wie man bereits beim Lesen bemerkt, ist Mazda in Hiroshima überall präsent und unterstützt die Stadt auch sehr. Am Empfang wurden wir freundlich von dem obligatorischen Chor begrüßt und Marek konnte es kaum abwarten die " Neuen ", den CX-3 und den CX-5 in echt zu sehen und " probezusitzen ", am liebsten hätte er seine Bestellung für zu Hause schon aufgegeben. Nach einem knappen geschichtlichen Rückblick via Film besichtigten wir die alten Schmuckstücke von Mazda. Im Anschluss kamen wir zum, aus meiner Sicht, interessantesten Teil der Führung, wir wurden in die Montagehalle geführt und durften die Arbeiten am längsten Fertigungsband der Welt ( 7 km ) beobachten, leider war das Fotografieren verboten. Nach gut zwei Stunden war der spannende und sehr abwechslungsreiche Rundgang zu Ende, Marek komplett aus dem Häuschen und happy !!!
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Nara - phänomenale Tempelanlagen in einer äußerst idyllischen Landschaft !

Auf einer Japanreise darf die Stadt Nara nicht fehlen, so steht es in vielen Reiseführern geschrieben und das können wir im Nachhinein auch von Herzen bestätigen! Sie war in der Vergangenheit von sehr großer Bedeutung für Japan, zum einen war sie der Endpunkt der Seidenstraße und zum anderen war sie die erste Hauptstadt Japans. Als die antike Hauptstadt nach Kyoto umzog und ein neues Zeitalter begann, verwandelte sich ein großer Teil der einstigen Hauptstadt in Reisfelder. Die prächtigen Bauwerke blieben glücklicherweise gut erhalten und die Stadt begann eine neue Periode in seiner Geschichte als Stadt der Tempel und Schreine und entwickelte sich zum Zentrum des Buddhismus.
Bildbeschreibung Nach einer kurzen Zugfahrt - klar mit dem Shinkansen :-) - kamen wir entspannt in Nara an und ließen die religiösen Bauten zunächst einmal links liegen und schauten uns das Städtchen mit seinem charmanten Kern an. Wir entdeckten viele kleine individuell gestaltete Läden und nette Cafés, die uns zum Schauen und Verweilen einluden. Das Bummeln machte uns Spaß und nur ein unerwarteter Regenguss setzte dem Ganzen ein Ende. So besorgten wir uns noch lecker Sushi und machten es uns im Ryokan gemütlich und speisten vorzüglich. Trotz des harten Futons schliefen wir sehr gut und konnten so bestens gelaunt und fit unglaublich früh in den Tag starten. Wir hatten viel geplant für den bevorstehenden Tag, denn es wimmelt hier wieder von Tempeln mit Prädikat " Weltkulturerbe ", aus denen wir uns die sehenswertesten herauspickten. Deshalb auch das sehr frühe Aufstehen, denn unser erster Besuch galt dem sehr bekannten Todaiji-Tempel und wir wollten den nervigen Touristenströmen entrinnen. Und das war eine klasse Sache, denn wir waren so gut wie alleine in der Tempelanlage und konnten eine spirituelle Atmosphäre erleben und dem Gesang der Mönche lauschen - es war ein ganz besonderes Erlebnis !!! Die Hauptattraktion des Tempels ist zweifelsohne die riesige Buddha-Halle, die gleich zwei Weltrekorde hält: die Halle ist das größte Holzgebäude der Welt und beherbergt unter ihrem Dach die größte Bronzefigur der Welt - den Duibutsu, eine gigantisch große Buddha-Statue mit 16,2 Metern ! Diese Halle ist einfach atemberaubend schön, der Buddha wirkt schlicht und majestätisch und wir waren komplett von den Socken und hielten den Moment in unseren Herzen ganz fest. So langsam kamen auch die Touristenmassen, so räumten wir das Feld und gingen weiter auf einem romantischen mit Steinen gepflasterten Weg zu einem Untertempel des Todaiji, dem Nigatsu-do. Er liegt etwas weiter oben am Hügel, somit hatten wir einen tollen Überblick über die gesamte Tempelanlage und Nara. Überhaupt war die Halle sehr eindrucksvoll, das wuchtige aus dunklem Holz errichtete Bauwerk ist mit schönen Elementen der Buddhismus verziert, wie zum Beispiel die großen Lampions mit der japanischen Schriftzeichen - überall fanden wir bezaubernde Schmuckstücke - toll ( und alles ohne Touris ! ) !
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Bildbeschreibung Ganz zu unserer Freude hat es mittlerweile endlich aufgehört zu regnen und die Sonne zeigte sich zaghaft hinter den Wolken, für mich waren die Sonnenstrahlen eine wahre Wohltat, da ich komplett durchgefroren war ! In der Zwischenzeit waren wir auch etwas hungrig, so schauten wir uns nach einem Café oder Ähnlichem um, um eine Tasse heißen Tee zu trinken und eine Kleinigkeit zu frühstücken. Leider hatte noch nichts geöffnet so setzten wir unseren Rundgang hungrig, aber mit wärmer werdenden Füßen und Händen fort. Bedeutend besser, was den Hunger - und vermutlich auch das Frieren - betrifft ging es da den Rehen, die hier im Nara Park, der all diese schönen Tempelanlagen umgibt, frei und ganz selbstverständlich durch die Gegend spazieren. Sie werden von den Touris mit sämtlichen Leckerlies, die man an vielen Stellen im Park kaufen kann, gefüttert und die Zwei- sowie die Vierbeiner haben einen Heidenspaß. Diese Hirsche gelten als heilig, man sagt, dass die Gottheiten des Kasagua Taisha Schreines auf den Hirschen ritten und sie gelten mittlerweile als Symbol für Nara.

Dieser Schrein war auch unser nächstes Ziel, einer der ältesten und berühmtesten Shinto Schreine Japans. Er liegt am Fuße der zwei heiligen Berge Kasugayama und Mikasayama etwas versteckt in einem schönen ursprünglichen Wald aus großen und knorrigen Bäumen. Besonders bemerkenswert sind die unzähligen steinernen Laternen, die im Gelände des Schreines und vor allem am Straßenrand zum Tempel hinauf aufgestellt sind, sie verliehen dem ganzen Tempel einen schlossähnlichen Touch und wir konnten uns an den variantenreichen in Reih und Glied aufgebauten Laternen nicht sattsehen – spitze !
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Bildbeschreibung Mittlerweile war unser Hunger doch recht groß und wir brauchten auch eine Pause um die vielen Eindrücke zu verarbeiten. Unsere geplante Tour führte uns in das Zentrum Naras, so nutzten wir eines der vielen Cafés, die inzwischen geöffnet hatten ( jipiii :-) ) und gönnten uns einen warmen Cappuccino und ein leckeres Sandwich, das tat so richtig gut. Wieder bester Laune, satt und aufgewärmt besuchten wir den Gangoji-Tempel, der eigentlich nicht auf unserer Liste stand, aber er uns quasi noch in die Tasche sprang. Spannend ist seine Geschichte: er wurde zuerst als erster buddhistischer Tempel in Asuka gegründet und als die Hauptstadt nach Nara verlegt wurde, wurde der Tempel da, wo er sich jetzt befindet wieder aufgebaut. Das Umziehen der Tempel war gang und gäbe in Japan – verrückt ! Noch einen Tempel wollten wir unbedingt besuchen, d.h. seine fünfstöckige Pagode bewundern, denn die drei Haupthallen wurden im Moment unseres Besuches renoviert. Sie ist mit ihren 50 Metern die zweitgrößte Pagode Japans und unvorstellbar riesengroß, wenn man direkt vor ihr steht und nach oben schaut !
Nach so vielen Tempeln war unsere Kapazität, was die Tempel betrifft absolut erschöpft und wir erholten uns im Isui-en Garten, der als ein absolutes Premiumstück des Gartenbaus im Meiji-Zeitalter gilt. Er ist ein herrlicher bepflanzter Garten, indem wir unsere Seele treiben lassen konnten...;-) ! Die Landschaft wird hier von Bäumen, sanften Hügeln und malerischen Seen geprägt. Zauberhafte mit Moos bewachsene Pfade, kleine Brücken und idyllische Plätzchen luden uns zum Verweilen und träumen ein. Der Besuch war so erholend und der Spaziergang durch das kleine Paradies hat uns so sehr gefallen und gut getan, dass wir gleich noch dem Nachbargarten, den Yosikien-Garten, einen Besuch abstatteten. Wiedermal waren wir von den hellgrün leuchtenden Blättern und der wunderschönen Landschaft sehr beeindruckt. Die Gartenbaukunst beherrschen die Japaner aus dem FF !
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Bildbeschreibung Ganz schon voll war unser Tag, allerdings sehr abwechslungsreich und absolut Klasse ! Wie könnte ein erlebnisreicher und etwas kühler ( leicht untertrieben ) Tag schöner enden, als in dem warmen Wasser eines Onsen. Und genau das hatten wir in unserem Ryokan, also ab ins heiße Nass und Tiefenentspannung pur kann folgen. Ein perfekter Abschluss für einen perfekten Tag :-) !

Kyoto - ein Freiluftmuseum voller alter Tempel mitten in einer reizenden Natur !

Kyoto ist sozusagen Japan in Miniatur und wir fanden hier alles, was wir mit dem Land der aufgehenden Sonne assoziierten : alte Tempel, farbenfrohe Schreine und erstklassige Gärten, traumhaft schöne Straßen, Geishas, Kunsthandwerk, Kultur, lecker Essen und auch etwas Westliches. Das ganze eingerahmt von waldbedeckten Hügeln - klar, dass wir hier gleich fünf Tage verbrachten und selbst die waren noch zu knapp, um der Fülle des Schönen gerecht zu werden !
Bildbeschreibung Bereits als wir ankamen, erblickten wir gleich zwei Sehenswürdigkeiten Kyotos, das Bahnhofsgebäude mit seinem Atrium samt Glasdach - ein Lob auf den Architekten - und den Tokyo Tower. Trotz schwerer Last, denn wir hatten unsere Rucksäcke noch geschultert, mussten wir ständig stehen bleiben und staunen. Gut, dass wir den Weg zum Hotel dann in der U-Bahn fortsetzten, sonst wären wir aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen, dass stellten wir zumindest in den kommenden Tagen fest. Im Hotel stellten wir unser Gepäck ab, da wir unser Zimmer noch nicht beziehen konnten, das ist in Japan immer erst ab 3:00 pm möglich. Für uns war das kein Problem, denn wir waren sowieso sehr neugierig darauf, die Stadt zu erobern. Die alte Kaiserstadt wurde schon im 8. Jahrhundert gegründet und schachbrettartig angelegt, was uns die Orientierung ungemein erleichterte ( zumindest mir, gell Marek :-) !!! )
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Kyoto ist ein traditioneller und ästhetisch-kultivierter Ort, wo vieles von einer durchgreifenden Modernisierung verschont wurde, so dürfen zum Beispiel keine Hochhäuser gebaut werden. Da das Wetter frühlingshaft war, entschieden wir uns für einen Spaziergang auf dem "Tetsugaku-no-michi", auf Deutsch dem Philosophenweg. Alte Erinnerungen an die Studienzeit in Heidelberg kamen bei uns beiden auf und in der Tat hatte der japanische Philosophenweg Ähnlichkeiten mit der deutschen Version. Dieser Weg verläuft entlang des nördlichen Gebirges "Higashiyama" und wird von einem Kanal mit Kirschbäumen und ein paar Tempeln, die wir uns teilweise anschauten, begleitet. Wir flanierten auf diesem Pfad und erfreuten uns an den wärmenden Sonnenstrahlen und der angenehmen Ruhe mitten in der Natur. In Kyoto gibt es insgesamt ca. 1600 buddhistische Tempel und 400 Shinto Schreine ! Diese unfassbare Fülle machte uns die Auswahl nicht leicht, weil irgendwie alle als besonders gelten, dennoch schafften wir es, eine recht überschaubare Liste zu erstellen. Heute besichtigten wir den Nanzen-ji, der ursprünglich als eine Villa für den Altersitz des Eroberers Kameyama erbaut wurde und nach seinem Tod zu einem Zen Tempel bestimmt wurde - eine riesige Anlage mit unzähligen Subtempeln, die in einem schönen ursprünglichen Wald platziert sind. Der Honen-in war unser zweiter Tempel, er liegt ruhig und herrlich in einem sorgfältig gepflegten Garten unter Bäumen - ein fast schon mystischer Ort, mit den in die Jahre gekommen Tempelanlagen, die zum Teil mit Moos bewachsen sind, den riesigen Wurzeln der Bäume und das hereinscheinende gebündelte Licht der Sonne - phänomenal ! Zum Abschluss der heutigen Tempeltour besichtigten wir den Höhepunkt, den Ginkaku-ji, ein grandioser Zen-Tempel. Ein Shogun hatte sich sein ganzes Leben dafür Zeit genommen dieses Bauwerk zu erschaffen, und dass hat sich sichtlich gelohnt. Der Tempel ist wunderschön mit traumhaften für Japan typischen Malereien an den Wänden und Tatami Matten Böden ausgestattet. Wir nahmen uns Zeit die Atmosphäre aufzunehmen und setzten uns in die Halle und blickten auf den sagenhaften Garten : welch ein Wunderwerk an Architektur von Schönheit, Ruhe, Natur und Ästhetik. Mit hohem künstlerischen Geschick wurde die Natur so angepasst, dass die Gebäude ein Teil von ihr zu sein scheinen. Doch auch mit Kontrasten wurde nicht gespart, so steht die helle Mondschauplattform im Kontrast zu dem dunkel gehaltenen silbernen Pavillon und sorgt für eine äußerst gelungene Gartenkomposition - ich war wie gebannt und wünschte mir nur einen Teil dieses Schmuckstücks mitnehmen zu können. Ganz aufgeputscht von dieser fast schon unwirklichen Erfahrung machten wir uns auf den langen Heimweg, checkten im Hotel ein und beendeten den schönen Tag mit einem lecker Sushi – yammi !
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Unser Hotel liegt so zentral, dass wir einige Sehenswürdigkeiten ganz einfach zu Fuß erreichen konnten und das war der Plan für heute. Gemütlich und bei strahlendem Sonnenschein liefen wir an der Nijo-jo Burg vorbei zum Kyoto Imperial Palace Park. Eine sehr schöne angelegte Grünfläche um den Kaiserpalast, der uns zum Verweilen und zum Betrachten der letzten Kirschblüten einlud. Nach dieser kurzen Pause besichtigten wir den mächtigen Daitoku-ji Tempel. Diese Anlage ist kein Tempel, sondern eine kleine eigene Welt innerhalb Kyotos mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Tempeln. Uns erschlug die große Anzahl und so begnügten wir uns mit einem kleinen Spaziergang über das riesige Gelände und besuchten den Schrein Shimogamo-jinja, er ist einer der ältesten in Kyoto und überschaubarer. Wir bestaunten die großen Toriis und waren wieder von der Mächtigkeit und der Erhabenheit dieser Bauwerke fasziniert. Gemütlich ließen wir den Abend ausklingen und freuten uns auf eine erholsame Nacht.
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Bildbeschreibung Heute mussten wir früh raus, denn wir hatten zunächst einen etwas längeren Anfahrtsweg zu einem Vorortbezirk, dem Arashiyama, vor uns. Dieses Viertel ist für seine großen und weitläufigen Tempel und für seinen einzigartigen Bambuswald bekannt. Der Bambuswald ist ein magischer Ort und die Atmosphäre ist außergewöhnlich. Er ist mit keinem anderen Wald, den wir jemals erlebt haben, zu vergleichen. Es scheint, als ob die Bambusstangen unendlich in alle Richtungen in den Himmel wachsen, wir waren von dem Anblick leicht hypnotisiert. In Trance gelangten wir zu dem Tenryu-ji Tempel, ein Zen Tempel der durch seine traumhafte Lage am Hang und seinen schönen Drachenzeichnungen herausragt. Fast wie von selbst gelangten wir zu einer Villa eines bekannten Samurai Schauspielers aus vergangenen Zeiten. Dieses Anwesen liegt auf einem riesigen Areal am Hang und ist von einem prächtigen Garten - ist eher eine riesige Parkanlage - umgeben. Wir spazierten auf den Wegen entlang, bewunderten die schöne Aussicht auf die Stadt und wurden zum Abschluss der Besichtigung mit einem leckeren, wenn auch leicht bitteren grünen Tee und einem Küchle verwöhnt.
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Bildbeschreibung Nach einer knappen Mittagspause fuhren wir einmal quer vom Bergland im Westen in das Bergland im Osten durch die Stadt in das Viertel Higashiyama. Dieses Viertel gilt als Top Sehenswürdigkeit in Kyoto und darf somit natürlich nicht auf unsrer Reiseroute fehlen. Natürlich wollten wir auch wieder den ein oder anderen Tempel besuchen, allerdings sind wir fast schon an der Grenze bezüglich Tempelbesichtigungen, es sind so unglaublich viele und wir können zum Teil die Einzigartigkeit der Anlagen nicht mehr gebührend wertschätzen, somit dezimieren wir die Zahl der Besichtigungen heute auf ein Minimum. So starteten wir an einem der berühmtesten Tempel Kyotos, dem Kiyomizudera Tempel, deren Haupthalle auf einer hölzernen Balkenkonstruktion direkt über einem steilen Berghang errichtet wurde. Wir wurden wieder von den Menschenmassen durch die Anlage geschoben, was dem Ganzen seinen Zauber nahm, so besichtigten wir nur flüchtig die kleinen Attraktionen und flüchteten. Leider nicht wirklich, denn auch in den Straßen wimmelte es geradezu vor Menschen, das ist aber auch kein Wunder, denn an diese charmante mit Steinen gepflasterten Straßen reihen sich alte Holzhäuser, traditionelle Geschäfte, Teehäuser und Restaurants. Vorbei ging es an einigen Schreinen unter anderem an dem farbenfrohen Yasaka-jinja, über einen netten Park, indem wir eine kleine Pause einlegten, bis wir schlussendlich den Tempel Shoren-in erreichten, kurz bevor er seine Tore für Besucher schloss. Das war gut so, denn so waren wir noch wenige Touristen und konnten die Atmosphäre, die dem Tempel inne wohnte, spüren. Wir ließen unseren Gedanken freien Lauf und schauten auf den wunderschönen Garten. Auf dem Rückweg passierten wir noch die bekannte Straße Ponto-cho, die ihre besonderen Reize am Abend zeigt: schöne alte Häuser werden sanft von den typischen Lampions und Laternen in einem Rotton beleuchtet - wir fühlten uns wie in das alte Japan zurückversetzt. Fehlt nur noch der Anblick einer Geisha, das Glück hatten wir am heutigen Abend nicht, aber dafür gab es wieder Sushi zum Abendessen und das machte uns auch sehr glücklich. Was für ein ereignisreicher Tag, es ist unvorstellbar, wie viele intensive und unterschiedliche Eindrücke wir hier jeden Abend mit in das Reich der Träume nehmen dürfen :-) !
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Heute erwarten uns gleich drei absolute Highlights, die wir aus der unfassbaren Fülle der Sehenswürdigkeiten auswählten. Unseren ersten Stopp machten wir am Fushimi Inari-Taisha Schrein. Bereits von außen ist er spektakulär, aber im Inneren offenbart er Alleen aus zahllosen orange leuchtenden Toriis, die sehr weitläufig den ganzen Hang hinauf errichtet worden sind. Diese wurden so hintereinander aufgestellt, dass sie so lange und gewundene Gänge bilden. Die Toriis werden von Unternehmen, Familien und Privatleuten gespendet und sorgen somit für einen beständigen anhaltenden Nachschub an den schönen orangefarbenen Torii-Toren für den großen Tempelbezirk. Diese beeindruckende Anlage ist für die Götter des Reises und des Sakes gewidmet und überall entdecken wir Füchse aus Stein, die eine besondere Rolle in der Mythologie Japans spielen. Wir verbrachten mindestens drei Stunden in dem Schrein und wanderten die Pfade durch die Toriis im Berg herum, überall waren die Tore - es war einfach unglaublich. Total fasziniert von dem Anblick der orange leuchtenden Toriis in ihrer Vielzahl im Kontrast zu dem satten Grün der Bäume überwältigte uns und wir mussten die Einzigartigkeit dieses Ortes erst einmal verkraften, bevor wir uns zum nächsten Highlight aufmachten.
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Mit dem Bus gelangten wir in den Norden der Stadt zum Kinkakuji-Tempel und die Regenwolken lichteten sich allmählich, ganz zu unserer Freude. Hier steht der goldene Pavillon hinter einem großen Teich, in dem sich der komplett mit Blattgold überzogene Bau spiegelte - eine überirdische Erscheinung und wir waren völlig begeistert von dem schönen Anblick. Leider besuchten an dem heutigen Tag, trotz Regen, viele Menschen den Schrein, so verwandelte sich der eigentlich stille und meditative Ort zu einem Rummelplatz der Hobbyfotografen und der Selfi-Liebhaber. Lange verweilten wir dort auch nicht, denn wir hatten ja noch ein Date und zwar mit den Geishas – freu !!!
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Wir hatten das Glück zum richtigen Zeitpunkt in Kyoto zu sein, denn nur zweimal im Jahr führen Geishas Tänze zu besonderen Themen auf, jetzt gerade findet das Traditional Spring Dance Festival statt und wir ergatterten Karten für die letzte Vorstellung in diesem Jahr. Die Freude war groß und mit jeder Minute, die wir der Aufführung näher kamen, wurden wir aufgeregter und die Spannung wuchs. Endlich war es soweit und die Pforten des Theaters öffneten sich. Vor der Vorstellung durften wir noch einer Teezeremonie beiwohnen, die von zwei Geishas sehr eindrucksvoll zelebriert wurde. Den etwas bitteren Tee durften wir dann auch trinken und bekamen dazu noch eine japanische Süßigkeit gereicht. Dann ging es los, voller Spannung saßen wir auf unseren Stühlen und waren auch sehr neugierig, was uns da erwarten wird. Unsere Erwartungen wurden weit übertroffen, die Geishas waren farbenfrohen in sehr schönen Kimonos gekleidet und waren alle perfekt geschminkt. Sie bewegten sich super synchron und in perfekten stolzen Bewegungen und legten eine umwerfende Choreographie aufs Parkett. Dazu wurden sie von Gesängen und Musik, die live dargeboten wurde, begleitet und sie erzählten eine Liebesgeschichte zwischen einer Geisha und einem Samurai. Das Schauspiel spitzte sich bis zum Ende hin zu und fand seinen krönenden Abschluss, als alle Maikos und Geikos ( wie die Geishas wirklich bezeichnet werden ) auf der Bühne einen gemeinsamen Tanz performten. Wir waren komplett aus dem Häuschen und sind uns einig, dass das ein Erlebnis der besonderen Art gewesen ist :-) ! Die Darbietung hat uns auch etwas in eine andere Zeit versetzt, so kam uns der anschließende Spaziergang in der Altstadt Kyotos, in dem Gion Viertel, gerade recht. Hier dominieren noch die alten traditionell gebauten Häuser vergangener Zeiten. Die gepflasterten Straßen, die Holzhäuser und die schönen Balustraden auf denen Zierbäume wachsen sorgten für eine einzigartige Atmosphäre und als uns dann noch eine Geisha entgegen kam, fühlten wir uns wie in einer anderen Welt. Als es langsam dunkel wurde, erstrahlten die Holzhäuser in einem zarten Rotton, welcher durch die typischen Lampions erzeugt wurde. Das Treiben auf den Straßen nahm langsam zu und die vielen schicken und dezenten Restaurants, die durch Vorhänge vor der Tür zu erkennen sind, füllten sich langsam. Diese harmonische Hintergrundkulisse und die klassisch gekleideten Geishas boten uns in der Tat die Möglichkeit in eine andere Zeit einzutauchen - es war ein unerklärlich toller Zustand. Nachdenklich möchte ich erwähnen, dass der Beruf der Geisha vom Aussterben betroffen ist ! In ganz Japan soll es nur noch knapp 1000 Geishas geben. Zum einen liegt das an der langjährigen und harten Ausbildungszeit der Mädchen und zum anderen gibt es im Vergleich zu früher viel mehr Berufsmöglichkeiten für sie. Wir beide sind uns sicher, dass die Geishas in der japanischen Kultur einen wichtigen Platz einnehmen und es wäre ein großer Verlust, wenn es sie in Zukunft nicht mehr geben würde.
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Ein grandioser Tag - wir sind müde und bereichert zugleich. Happy und zufrieden legten wir in unserem Zimmer die Füße hoch und gönnten unserem Gaumen noch eine große Portion japanischen Fisches mit Reis :-) !!!

Am letzten vollen Tag in Kyoto haben wir uns nicht viel vorgenommen, denn laut Wettervorhersage sollte es den kompletten Tag über in Strömen regnen, was auch tatsächlich eintraf ! Bewaffnet mit Regenschirmen machten wir uns auf zum Nishiki Markt, der bei uns um die Ecke jeden Tag stattfindet und glücklicherweise überdacht ist. Wir schlenderten durch die Gassen und bewunderten die vielen Waren, die angeboten wurden und wir nicht kannten. In einem Sake Geschäft stoppten wir und deckten uns mit dem japanischen Reiswein ein. Im Anschluss bummelten wir durch die Shoppingstraßen und kehrten dann relativ früh in unser Hotel zurück, um zum letzten Mal in den Genuss ein japanisches Festmahls zu kommen: Sushi und Sake – lecker !
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Bevor wir heute weiterzogen, wollten wir noch zum To-ji Tempel, der für die größte Pagode Japans, sie misst 57 Meter, bekannt ist. Doch heute am 21. April hatte der Tempel noch eine weitere Attraktion für uns auf Lager : es findet ein Tempelflohmarkt statt. Das war echt toll und sehr ungewöhnlich. Überall auf dem Tempelgelände waren kleine Stände aufgebaut, die alles Mögliche anboten, wie zum Beispiel ein Messerschleifer, eine Kalligraphin, die ihre Dienste anbot und natürlich jede Menge Essenstände. Langsam hieß es nun Abschied nehmen von der spitzenmäßigen Stadt Kyoto, die eher einem Freilichtmuseum ähnelt. Wir erlebten hier einzigartige und grandiose Tage, die immer einen Platz in unseren Herzen haben werden. Sayonara Kyoto :-) !
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Bildbeschreibung Überhaupt hieß es nun für uns ganz Japan Auf Wiedersehen zu sagen, denn bereits am übernächsten Tag ging unser Flieger von Osaka nach Hong Kong. Mit viel Vorfreude im Herzen fuhren wir an den Flughafen und waren total gespannt. Hong Kong und vielleicht noch weitere Reiseziele in China - vorausgesetzt wir bekommen unsere Visa - versprechen auch wieder sehr aufregend zu werden.

Eigentlich wollte ich mit diesen Worten den Beitrag zu Japan beenden, beim Durchlesen fiel mir allerdings auf, dass ich doch noch ein paar Zeilen hinzufügen möchte, um unsere Eindrücke und Erfahrungen, die wir mit den Japanern sammeln durften, weitergeben zu können, denn Japaner sind anders – einzigartig ! Ihre Verhaltensweise und Mentalität hat uns einerseits sehr faszinierend und andererseits auch abgeschreckt ! Nett, hilfsbereit und sehr höflich begegneten uns die Japaner fast immer, das begann bereits als wir die Eingangstür zum Seven Eleven öffneten, denn kaum hatten wir einen Fuß in den Supermarkt gesetzt, wurde uns ein freundliches "Konichiwa" aller Mitarbeiter im Chor zugeträllert, dabei verbeugten sie sich noch mehrere Male - verrückt :-) ! Generell wurden wir immer höflich mit einem Lächeln und einer Verbeugung begrüßt und herzlich willkommen geheißen, diese Freundlichkeit entfachte bei uns ein angenehmes Gefühl.

Des Weiteren herrschte ein sehr netter Umgangston und man hörte nie laute, streitende oder klagende Worte. In Japan gilt es als höchste Tugend, Gefühle zu verbergen und der Außenwelt keinesfalls zu zeigen, wie man sich wirklich fühlt, denn seine Emotionen, wie Wut, Angst oder weitere Gefühle kund zu tun, heißt " sein Gesicht zu verlieren". Damit ist selbstverständlich nicht das Gesicht im physischen Sinne gemeint, sondern das Ansehen einer Person beziehungsweise ihr Image. So werden vermutlich dann auch Probleme oder Streitigkeiten einfach weg gelächelt !!!

Japaner verhalten sich immer außergewöhnlich ruhig und diszipliniert, so herrschte in den zum Teil übervollen Zügen und U-Bahnen fast schon eine gruselige Stille ! Dieses Phänomen konnten wir jeden Tag mehrmals beobachten : wenn gewartet werden musste, gab es nirgends ein Gedränge und überall bildeten sich geordnete Menschenschlangen in den dafür auf dem Boden markierten Bereichen und es wurde geduldig und rücksichtsvoll gewartet bis man an der Reihe war –
vorbildlich !

Die Sprachbarriere war unsere größte Herausforderung während unsere Reise durch das Land der aufgehenden Sonne, denn durch Gespräche aus erster Hand erhält man normalerweise einen unverfälschten Eindruck von einem Land mit all seinen Traditionen, Gebräuchen und Sitten, das blieb uns verwehrt. Denn leider mussten wir fast immer feststellen, dass selbst junge Japaner uns kein einziges Wort auf Englisch sagen konnten oder wollten, obwohl doch Englisch ein Fach in den Schulen ist ! Wahrscheinlich steckt die Angst Fehler zu machen dahinter, denn das ist in Japan äußerst peinlich, so werden oft keine Entscheidungen getroffen oder nichts unternommen was nicht 100%ig korrekt ist. Somit wird auch keine andere Sprache gesprochen, wenn sie nicht perfekt beherrscht wird. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass die Japaner auch ein sehr stolzes und fast schon arrogantes Inselvölkchen sind - sie waren ja auch Jahre lang vom Rest der Welt isoliert - und sie deshalb auch an allem "Nichtjapanischen" kein Interesse zeigen - wer weiß ! ?

Besonders beeindruckt hat uns die Ordnung ! Es erschien uns, als ob jede einzelne Person eine bestimmte Position in dieser Ordnung einnimmt und diese Position gilt es bestens zu erfüllen. Ich könnte fast schon von einer hierarchischen Struktur schreiben, die natürlich auch schon in der Vergangenheit des Landes begründet liegt. So steht in Japan nicht die Selbstverwirklichung, wie in vielen westlichen Gesellschaften, im Vordergrund, sondern stets die Gemeinschaft, für deren Wohl sie sich einsetzten und dadurch auch Achtung und Anerkennung erhalten.

Diese gewonnen Erfahrungen und Eindrücke könnte ich weiterführen, allerdings hoffe ich, dass ich mit diesem Zeilen ein Stück der japanischen Mentalität, so wie wir sie erfahren haben, weitergeben konnte. Wenn wir auf die Wochen in Japan zurückblicken, können wir beide schreiben, dass wir viele, neue und fremde Erfahrungen durch die unterschiedlichsten Begegnungen mit der japanischen Bevölkerung sammeln durften, die unseren Horizont mit Sicherheit erweiterten. Schon deshalb hat sich die Reise in das Land der aufgehenden Sonne mehr als gelohnt - ganz abgesehen von den vielen Highlights, die ihr im oberen Bericht bereits kennengelernt habt ! Wir beide könnten uns sehr gut vorstellen das Land nochmals zu bereisen - aber jetzt endgültig " Sayonara Japan " !
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