333  Tage um die Welt ...

... vom   19. August  2014   bis   17. Juli  2015   


Kolumbien

22. August bis 20. September 2014

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Bogotá - eine quirlige Stadt im Umbruch / Aufbruch !

Mit einem sehr "mulmigen" Gefühl in der Magengegend landeten wir gegen Mitternacht in Bogotá. Zu viele negative Schlagzeilen und Informationen über Drogenkartelle, Kriminalität und korrupte Politiker kamen uns bereits im Vorfeld unserer Reise zu Ohren.
So machten wir bei Dunkelheit unsere ersten Schritte auf kolumbianischem Boden sehr vorsichtig und wir behielten unsere Umgebung äußerst kritisch und wachsam im Auge. Glücklicherweise stellten sich diese Vorsichtsmaßnamen bereits nach kurzer Zeit für komplett überzogen heraus und wir fühlten uns sehr sicher.
Außer am Abend, d.h. ab 22.00 Uhr sind wir nicht mehr unterwegs gewesen und haben auch gewisse Stadtteile gemieden, da Überfälle dort doch relativ häufig vorkommen. Die Einwohner Bogotás begegneten uns offen, freundlich und sehr bemüht den schlechten Ruf der Stadt und des Landes zu verbessern.
Dies zeigt auch folgende Begegnung: wir wollten bei Juan Valdez (das kolumbianische Pendant zu Starbucks) lecker Cappuccino trinken, leider gab es keinen, weil der Strom ausgefallen war. Ein junger Mann erklärte uns die Situation und beteuerte, dass es ihm sehr leid täte und hoffte inständig, dass uns Bogotá trotzdem gefalle.
So spüren wir überall, dass vor allem junge Menschen der restlichen Welt zeigen möchten, dass Kolumbien ein durchaus sicheres und sehr sehenswertes Land ist.

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So machten wir uns auf die Stadt zu entdecken und es gibt wahrhaft reichlich sehr schönes und interessantes zu erkunden. Angefangen bei den vielen Museen (Museo del Oro, Museo Botero) über viele Kirchen als Zeugnisse der spanischen Konquisation bis hin zum alltäglichen Leben in den Straßen.
Bogotá hat viele Gesichter: die Hauptstraße - die Septima - wirkte auf unser eher gruselig und duster. Aber immer sonntags verwandelt sie sich in ein Meer aus Fahrrädern, Joggern, Fußgängern und Hunden, denn es findet die Ciclovia statt. Hierfür wird diese Carrera 7 für ein paar Stunden für den Verkehr gesperrt, natürlich liesen wir uns dieses Spektakel nicht entgehen - toll, das wäre doch auch mal was für Freiburg!
Super schön finden wir auch die Altstadt - La Candelaria - wunderschön, mit gemütlichen, individuell gestalteten Kneipen, eigentlich schon kleine Kunstwerke für sich.
Ebenfalls eine sehr bereichernde Erfahrung war die organisierte Bike Tour mit Mike. Er brachte uns an Orte, die wir so nie besucht hätten. Er gab uns auch einen umfangreichen Einblick in die kulinarischen Köstlichkeiten Kolumbiens (vor allem die Früchte, welche es nur hier gibt) und erzählte uns spannende Geschichten von der Stadt.
Vier Tage lang tauchten wir ein in das quirlige Treiben auf den Straßen und den wunderschönen Plätzen Bogotás ein und sagen nun Adios zu der hektischen, unruhigen aber sehr liebenswerten Stadt!

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Villa de Leyva - der ganze Ort ein begehbares Museum !

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Nach so viel hektischem Stadtleben freuten wir uns nun so richtig auf Natur und dörfliche Idylle, also auf ging's in das Departemento Boyacá. So schnell konnten wir Bogotá allerdings nicht entkommen, denn allein die Fahrzeit vom Zentrum der Stadt bis an den Stadtrand dauerte eine Stunde, doch dann sahen wir endlich keine Häuser mehr und viel Grün - so unvorstellbar riesig ist diese Stadt !
Unser Ziel ist das charmante koloniale Örtchen Villa de Leyva, welches zum Nationaldenkmal erklärt wurde. Und das nicht zu Unrecht, denn atemberaubend gut erhalten sind die in weiß getünchten einstöckigen Häuser, die mit viel Liebe und Herz restauriert worden sind. Für uns ist es eine große Herausforderung durch die Straßen zu schlendern, dabei die wunderschönen Häusern mit ihren prächtigen und bunten Hinterhöfen zu bestaunen ohne uns die Füße zu brechen, denn im Vergleich zu Freiburg sind die Steine hier mehr als viermal so groß !
Auffallend sind die vielen Hunde, welche alleine durch die Straßen flanieren. Anfänglich hatten wir großen Respekt vor ihnen, doch mit der Zeit stellten wir fest, dass sie total lieb und zutraulich sind. Geschätzt kommen auf jeden Einwohner zwei Hunde ! ;-)
Tagsüber waren wir sehr aktiv. Natürlich unternahmen wir auch wieder eine Fahrradtour auf eigene Faust um unseren Tag so individuell wie möglich gestalten zu können.
Ein Highlight war die Besichtigung eines Observatoriums, welches von einem passionierten Freak geleitet wird. Er erklärte uns alles, angefangen von Teleskopen und wie sie funktionieren, über das Wissen der Mayas und der Verlauf der Weltraumerforschung bis hin zur ersten kolumbianischen Ratte, die im Weltall war (deshalb heißen die Astronauten in Kolumbien nun auch Ratronauten :-)). Natürlich alles auf Spanisch und in einer mords Geschwindigkeit - die Hälfte haben wir dennoch verstanden - jipiiii !
An dieser Stelle sei auch ganz klar erwähnt, dass wir ohne unsere bescheidenen Spanischkenntnisse hier komplett aufgeschmissen gewesen wären - muchas gracias, Diana !

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Mitten in den Anden dieser unglaublich schöne und charmante Farbtupfer: Ráquira !
Ein kleines Künstlerdörfchen, welches mit unzähligen Kunsthandwerk- und Souvenir-Shops bezaubert.
Eine unbestechliche Erfahrung war die Wanderung zu dem See von Iguaque. Diese sakrale Stätte, die dem indigenen Volk der Muisca Heilig ist, liegt in einer Höhe von 3600m !
Das hieß für uns, dass wir ca. 1000 Höhenmeter bewältigen mussten - uff ! In der Tat war der Weg sehr beschwerlich und glich an manchen Stellen eher einer Kletterpartie. An einer Passage war der Pfad von einem riesigen Baum versperrt und es war ein echtes Abenteuer diese Hürde zu überwinden. So froh waren wir als wir am Ziel angekommen sind und die Atmosphäre und den überwältigenden Ausblick genießen durften.
Später saßen wir erschöpft, aber mit einem breiten Grinsen am phänomenal schönen Plaza Major und entspannten uns in der Sonne. Er ist einer der größten seiner Art (auf der ganzen Welt). Hier genossen wir abends auch immer pünktlich unseren „Sundowner“ und das Treiben um uns herum.

Nach 4 Tagen - einen Tag länger als geplant - packten wir wieder unsere Rucksäcke mit jeder Menge toller Eindrücke und Erlebnisse und zogen weiter in Richtung Salento !

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Salento - Kaffee und Palmen - Schweiz á la Columbia !

Salento ist ein super kleines und sehr feines Dorf in mitten der zona cafetera. Ein Ort, an dem wir uns sehr, sehr wohl fühlten und die Natur mit all ihren atemberaubenden Facetten genossen.
Besonders toll war unser Hostel. Da wir die einzigsten Gäste waren, wurden wir sehr liebevoll umsorgt und wir fühlten uns schnell wie zu Hause.
Miguel, der Hausherr eroberte im Sturm mein Herz und es machte uns allen sehr viel Spaß gemeinsam auf der Veranda zu sitzen, Wein zu trinken und uns auszutauschen. Das Letztere war in der Tat nicht ganz einfach, da Miguel einen nur schwer verständlichen Dialekt sprach und quasi wie die Schwaben an jedes Wort ein -le anhängte. So war una casa (ein Haus) ein casita; ein café ein cafito, ... war das ein Spaß - hatten wir dort eine tolle Zeit !

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Genauso einzigartig, wie unsere "Gasteltern" ist die Natur um Salento. Als erstes Ziel fuhren wir mit echt guten 29er Bikes 9 km nur bergauf zum Ausgangspunkt des Valle de Cocora.
Anschließend wanderten wir durch die wunderschöne Gegend. Das Tal wirkt mit seinen geschwungenen grünen Hügeln und mit seinen Kühen wie ein Abbild der Schweiz, wenn da nicht diese riesigen palma de cera (Wachspalmen) wären ! Sie ragen bis zu 80m über den Nebelwald hinaus und boten uns einen fast übersinnlich schönen Anblick.
Der Nebelwald hatte uns noch mehr Schätze zu bieten: wunderschöne Vögel ! Vor allem bunte kleine Kolibris die blitzschnell an uns vorbei brummten und genauso schwer war es auch, sie auf einem Foto zu verewigen: einige Bilder zeigen nur Blätter bzw. Äste. Aber wie ihr seht gelangen uns doch ein paar gute shots ;-) .

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Da wir uns ja in der zona cafetera befanden durfte ein Besuch auf einer Kaffeefarm natürlich nicht fehlen, so bauten wir in unsere Fahrradtour Nummer 2 einen Besuch bei Don Elias ein. Super spannende Infos über den Anbau bis hin zum Trinken eines Tintos (Tasse schwarzer Kaffee) erhielten wir von einem jungen dynamischen Kolumbianer namens Hubert Schneider - kein Witz, sein Opa war Deutscher.
Weiter führte uns die abenteuerliche Tour entlang eines schnuggeligen Flusses (Quindio) über waghalsige Brücken durch die fast einsame Natur. Zum Schluss mussten wir wieder in die Pedale treten, da es 4 km auf einer stark befahrenen Straße steil bergauf ging.

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Salento an sich ist eine Erholung für die Sinne, trotz der vielen Touris, denn es hat sich seinen ursprünglichen Charakter bewahrt. Die schnuggeligen, kolonialen Häuschen sind ein wahres Eldorado für uns Fotografen und luden uns zum Bummeln und Bestaunen ein.

Kein Wunder, dass wir an diesem fantastischen Ort + Umgebung unseren Aufenthalt verlängerten. Als Abschiedsgeschenk bot uns Salento einen genialen Blick auf das Valle de Cocora zum Sonnenuntergang.
Das machte uns den Abschied auch nicht leichter und so fuhren wir am nächsten Tag etwas traurig weiter, zumal uns auch der Abschied von Miguel und Team schwer fiel.

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Medellin - vom berühmt berüchtigten Drogenkartell
zur preisgekrönten "Innovativsten Stadt der Welt (2013)" !

Die Stadt des Frühlings, so wurde uns Medellin auf allen Internetseiten angepriesen und in der Tat hatten wir auch endlich mal "Kurze-Hosen-Wetter", wie schön ! Voller Vorfreude gingen wir dann an unserem ersten Tag zu Fuß in die City, um die Sehenswürdigkeiten zu bestaunen. Das stellte sich rasch als sehr mühsam heraus – viele, viele Menschen und die schlechte Luft, welche die vielen, vielen Fahrzeuge (die sicherlich nicht auf dem neuesten Abgasstand sind) verschmutzen. So hatten wir im wahrsten Sinne des Wortes relativ rasch die Nase voll und es fiel uns schwer die Sehenswürdigkeiten als wirklich sehenswert zu empfinden! Der erste Eindruck der Stadt war nicht so berauschend und das ist noch sehr gelinde ausgedrückt.

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Gegen Abend besserte sich unsere Stimmung und die Einstellung zu Medellin, weil wir in einer schönen Shopping Mall waren. Das Shoppen stand natürlich nicht im Vordergrund, aber die Luft war toll und wir hatten einen gigantischen Blick über die riesige Stadt, die von vielen Hügeln, d.h. eigentlich Bergen umzingelt ist. Von dort oben konnten wir so ihr Ausmaß ein wenig erfassen !

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Mit unseren Erfahrungen starteten wir schlauer in den Tag zwei und erkundeten die riesige Stadt mit dem zehn Jahre alten sehr vorbildlichen Metrosystem und den drei Metrocables-quasi Gondeln, die über die Siedlungen an den Hängen nach oben verlaufen ( es kam Winterfeeling-Urlaub auf :-) ).
So konnten wir die Stadt aus der Luft bestaunen und überflogen die gefährlichen Armenviertel, wie die communa 13, in einem angenehm sicheren Abstand. Es war schon ein seltsames Gefühl zu sehen, in welchen sehr einfachen Verhältnissen die Menschen hier erleben und welch hohe Kriminalität noch immer unter den Banden herrscht, aber wir waren ja sicher in der Gondel, nur aussteigen sollte man eben besser nicht. Vorbildlich ist auch der Preis für das gesamte Metronetz: man bezahlt beim Eintritt in des System ca. 70 Cent und kann dann so lange kreuz und quer fahren, wie man möchte, man darf nur nicht aus dem Netz raus, sonst muss man wieder zahlen. Da könnt ihr euch sicherlich vorstellen, dass wir ca. 4 Stunden in der Gegend herumgefahren sind, zumal es auch eine saubere und bequeme Art ist Medellin kennenzulernen.

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Insgesamt war die Stadt sehr hektisch und kräftezehrend, so wie eben Städte sind - nur etwas schlimmer und wir waren immer wieder froh in unserem Touri-Viertel "El Poblado" zu sein. Dieses Viertel ist sehr sicher, es gibt tolle Kneipen und Restaurants, die Luft ist nicht so verschmutzt und man kann sich absolut frei bewegen.

Aber was wäre Medellin, ohne etwas über seine Vergangenheit als mächtigstes Drogenkartell der Welt unter der Leitung von Pablo Escobar zu erfahren ? So buchten wir bei paisasroad eine Tour.
Und die war der komplette Hammer !! Eine „chica“, die in ihren Kindheitsjahren unter den schlimmen Alltagsumständen, wie Kriminalität, Mord und Korruption litt, berichtete sehr ergreifend über die Gräueltaten, die das ganze Netz des Drogengeschäfts mit sich brachte. Sie führte uns an Orte, die durch Autobomben zerstört wurden. Bei deren Explosionen starben meist viele unschuldige Menschen, unter anderem auch Freunde unserer Führerin - war echt sehr bewegend. Den Abschluss der Tour bildete der Besuch des Grabes von Pablo Escobar. Man dachte, dass mit seinem Tod alles besser werden würde, allerdings ist das nicht der Fall. Es wird viel dafür getan, dass die Menschen ein möglichst "normales Leben" führen können, vor allem hier in Medellin.
Das ist auch gelungen, denn nicht umsonst erhielt die Stadt die Auszeichnung als "Innovativste Stadt der Welt". Allerdings herrscht noch immer Korruption und das Geschäft der Drogen, vor allem der Drogenschmuggel floriert mehr denn je. Der Löwenanteil geht übrigens nach Europa und davon auch nach Deutschland ...... wir können uns also auch nicht aus der Verantwortung stehlen !!!!!

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Nach anfänglichen Schwierigkeiten, die wir in Medellin hatten, entpuppte sich die Stadt als sehr weltoffen, engagiert, fortschrittlich, sicher und sozial und wir fanden auch einige sehr sehenswerte Ecken und gemütliche Orte.
Besonders hervorzuheben ist die an ihrer Geschichte interessierte Jugend, die nicht über das Vergangene schweigen möchte (wie die ältere Generation), sondern informieren und lernen möchte: eine Stadt, die sicherlich noch viel Positives erreichen wird !

Cartagena - ein Schmuckstück der Spanier und Andenken aus der Kolonialzeit !

Cartagena wird offiziell als die schönste Stadt Kolumbiens beschrieben und in der Tat ist die Altstadt wie aus einem Märchen. Sie ist komplett mit einer meisterlich konstruierten Mauer umgeben, deren Breite und Länge uns sehr beeindruckt hat. Stundenlang liefen wir die Gässchen kreuz und quer ab und fanden alle 5 Minuten Postkartenmotive mit schönen Häusern und deren Hinterhöfen, gemütliche Straßenzüge, hölzerne Balkone die mit bunten Bougainvillen bewachsen sind, gusseiserne Lampen, grüne Plätze und gigantische Kirchen. Alle Straßen sind ganz à la Freiburg mit Pflastersteinen ausgerüstet - die Spanier wussten eben schon damals was schön ist !
Trotz dieser ganzen Romantik und Schönheit war der Spaziergang sehr anstrengend, denn bereits am frühen Morgen um 9:00 Uhr kletterte das Thermometer schon über 35 Grad. Wir haben selten so geschwitzt !!!

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Wir fühlten uns manchmal wie Mitwirkende beim Kinohit "Piraten der Karibik", dass hauptsächlich daran lag, dass Piraten es viele Male versucht haben Cartagena zu erobern, sie es aber dank der hervorragenden Stadtmauer und auch der unzähligen Forts niemals schafften. Hier Bilder vom Fort San Felipe de Bajaras, die überhaupt mächtigste spanische Festung, die jemals gebaut worden ist. Ebenso phänomenal ist das Tunnelsystem, welches das gesamte Fort durchlöchert, wie ein Schweizer Käse ( mmhh, das wär auch mal wieder lecker :-) ).

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Die weniger schöne Seite an Cartagena sind die Touristen, die in Massen aus der ganzen Welt hier für ein paar Tage angekarrt werden. So wimmelt es in den Straßen permanent von super vielen Menschen : zum einen die Touris und von Einheimischen, die sich auch ein Stück von der Business-Torte erhoffen. So vergingen keine zwei Minuten, ohne dass wir gefragt wurden: "Hola amigo, sombrero?" oder Aqua oder Zigarillos oder irgendwelchem Souvenirkram. Schön war es abends im centro zu sein, wenn die Stadt zur Ruhe kam und die wunderschönen Kirchen toll beleuchtet sind und Salsa-Tänzer zur karibischen Musik begnadet ihre Hüften in alle möglichen Richtungen kreisen-unglaublich ( fast so wie beim Salsa-Aerobic ;-) )!

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Und an was denkt man, wenn man Karibik hört ? Richtig an weiße Sandstrände mit kristallblauem Wasser und gechillt am Strand sitzen und den Wellen zuhören oder den Sonnenuntergang zu bestaunen. Genau mit solch ähnlichen Erwartungen fuhren wir nach Cartagena. Doch was uns erwartete war genau das Gegenteil: ein hässlicher und verschmutzter Strand, viele Menschen so á la Ballermann und ein verdrecktes Wasser. Da waren wir doch beide schon sehr enttäuscht.
So ging es schon nach zwei Tagen weiter an der Karibikküste auf der Suche nach dem "echten Karibik-Feeling". Bildbeschreibung

Santa Marta - ein zweiter Versuch das Karibik-Feeling zu erleben !

Zu hoch waren unsere Erwartungen dieses Mal nicht, denn bereits in unserem Reiseführer stand, dass Santa Marta eine große eher unschöne Stadt ist, aber dennoch mit schönen Stränden und tollen Restaurants und Kneipen aufwarten kann. Das Letztere fanden wir auch, vor allem mal wieder ein Juan Valdez Café - eine Oase für uns Kaffeefreunde. Die schönen karibischen Strände allerdings suchten wir vergebens und wir waren echt bemüht, aber das ganze Ufer war verbaut und das Wasser alles andere als kristallklar. Das verwunderte uns eigentlich auch nicht, zumal unmittelbar in der Bucht auch ein riesiger Containerhafen ist ! So ein Mist aber auch ! Zum Glück hatten wir ein total schönes Hostel ausfindig gemacht, dass sehr herzlich geleitet wurde und als i-Tüpfelchen hatte es gleich zwei kleine Pools, das ist doch schon mal was. So verbrachten wir hier einige Tage, um mal etwas zur Ruhe zu kommen, zu lesen, unsere Homepage zu gestalten und viel zu reden. Diese kleine "Auszeit" tat uns beiden sehr gut, auch ohne Karibik-Feeling. So gibt es auch nicht viele Bilder von hier.

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Bildbeschreibung Sicherlich ist euch auch schon aufgefallen, dass auf einigen Fotografien Polizisten zu sehen sind. Das ist ein alltägliches Bild hier in Kolumbien. Überall werden wir von Polizisten auf Segways oder Motorrädern oder zu Fuß begleitet. Somit wird uns immer wieder bewusst, dass wir uns hier auf nicht ganz ungefährlichem Boden befinden.
So auch gestern, wir möchten euch kurz das Erlebte schildern:
gemütlich gönnten wir uns ein leckeren Cappu bei Juan Valdez und beobachteten eine ganz normal Polizeikontrolle direkt neben uns. Auf einmal wurde aus der Routine eine größere Aktion und es wurden gleich zwei Revolver gezogen, einmal zückte der Kontrollierte und der Polizist, der sogar seine Waffe noch entsicherte. Voll präsent schnappten wir unsere sieben Sachen und brachten uns hinter dem Tresen in Sicherheit !
Es passierte nichts, aber es war ein sehr unangenehmes Gefühl, so dicht - keine 10 m - an dieser Szenerie zu sein ! Das ist eben auch Kolumbien, nicht nur die Schönheit des Landes ist faszinierend, sondern auch der durchaus sehr befremdliche Regierungsstil (dazu später mehr) und die Schnelligkeit mit der Waffen gezogen werden.

Erholt und frischen Mutes gehen wir nun weiter auf unserer Mission " Wo ist die Karibik ? " in Richtung Tayrona Nationalpark.

Canaveral - das Tor zum Tayrona Nationalpark
(und hoffentlich zu schönen Stränden) !

Nach drei großen Städten geht’s endlich mal wieder raus in die Natur, wenn auch die Anfahrt zu unserer Finca "Los Angeles" etwas sehr beengt war :-) !
Umso freundlicher wurden wir bereits auf der Finca erwartet ! Dann gab’s noch schnell ein paar Sicherheitshinweise: erstens die Strömung am hauseigenen Strand ist sehr gefährlich, also bitte nur bis zur Hüfte ins Wasser gehen und zweitens, immer sorgsam den Weg wählen, denn Kokosnüsse können von den Palmen abfallen und die gibt’s hier nur im Rudel ! Glücklicherweise schafften wir so den Weg zu unserer eigenen cabaña ohne weitere Zwischenfälle.
Ein Traum in der Natur mit eigener Köchin, namens Carmen begrüßte uns mit einem super freundlichen "bienvenidos" ! Sie bot uns auch gleich einen frisch geshakten Maracujasaft und eine Monster Portion Früchte an - mmhh muy rico ! Frisch gestärkt gingen wir so an unseren menschenleeren, kilometerlangen Strand und streckten endlich unsere Füße bis maximal zur Hüfte ins Karibische Meer :-) - wie schön.
Abends wurden wir von Carmen super lecker bekocht und bereits um 20:00 Uhr lagen wir in unserem Bett. Die Uhr tickt eben etwas anders hier, aber an Schlaf war nicht zu denken, denn zu fremd war uns der Sound des Dschungels und der Wellen des Meeres: fremdartig, aber schön !

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Bildbeschreibung Voller Freude und nach einem super leckeren Frühstück mit einer Life - Show, deren Hauptdarsteller Kolibris, Eichhörnchen und Co. waren, starteten wir in den Tayrona Nationalpark. Zunächst mussten wir, nachdem wir das headquater erreicht hatten, 30 € berappen ( hierfür bekamen wir auch einen 50 cm langen Kassenbeleg und ich bin Alemania; Michaela :-) ) und dann ging's los: wo sind die wundervollen Strände der Karabik ! ?
Erstmal durften wir 45 min. durch den Dschungel über einen sehr gut ausgeschilderten Pfad zur Küste wandern, und dass ist gut so, denn den schweißtreibenden Weg nehmen nicht viele auf sich. Es verspricht also wirklich schön zu werden. Und das wurde es auch, wir fanden eine übernatürlich schöne Landschaft vor. Ihre palmengesäumten Strände sind mit bizarren Felsblöcken übersäht, die von dem einst hier lebenden Volk der Tayrona verehrt wurden. Und das ganze Paradies hatten wir fast ganz für uns alleine. Endlich ab ins kristallklare Blaue und erfrischende Nass und die Sonne genießen – toll !
Auf unserem Rückweg beobachteten wir noch eine friedliche Affenfamilie und hörten aus der Ferne das Gebrüll von Jaguaren - glücklicherweise aus der Ferne. Dieser wundervolle Tag wurde wieder mit einem extra für uns frisch zubereiteten Essen abgerundet und wir gaben uns wieder dem Sound des Dschungels hin, der uns bereits in der zweiten Nacht etwas vertrauter gewesen ist.
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Bildbeschreibung Nach zwei Tagen Natur pur und tollen Erlebnissen verabschiedeten wir uns von unserer idyllischen Finca und weiter geht’s nach Taganga.

Taganga - ein ehemaliges Fischerdorf, das vom Hippietourismus überrollt wird !

Bildbeschreibung Zum Abschluss von Kolumbien wollten wir noch etwas Sommerfeeling, so fiel unsere Wahl auf dieses beschauliche Fischerörtchen, das rund um eine glitzernde, türkisfarbene Bucht in Hufeisenform liegt.
An dieser Stelle sei auch mal erwähnt, dass der Tourismus seine Schattenseiten hat, denn die Infrastruktur ist diesem massiven Besucherstrom nicht gewachsen. So ist zum Beispiel die Müll - und die Wasserversorgung ein echtes Problem. Wir beobachteten, dass einmal am Tag ein Tankwagen mit sauberem Wasser die Einwohner versorgt und so stehen manche mit Kanistern bereit um das kostbare Trinkwasser abzufüllen.
Ein sehr bewegender Anblick für uns !

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Der Strand von Taganga ist auch nicht besonders schön, so unternahmen wir sehr früh, bereits um 8:00 Uhr morgens, einen tollen Spaziergang zum Playa Grande, den wir so früh noch ganz für uns alleine hatten. Eskortiert wurden wir bei dem 20 minütigen Spaziergang von Arthuro (unserem Hostelchef), denn es kommt auf diesem Weg immer wieder zu Überfällen !
Der Weg dorthin war wunderschön und wir hatten eine tolle Aussicht und bis die Massen an Touris kamen, hatten wir unseren Sonnenhunger gestillt und gingen wieder zurück. Auf unserem Rückweg beobachteten wir Albatrosse, wie sie geschickt und elegant ihr Fresschen dem Meer entlockten.
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Mit viel Sonne im Herzen sind wir nun bereit auf etwas kühlere Gefilde.
So ist es genau richtig, dass wir Morgen Kolumbien "Adios" sagen und uns auf neue Abenteuer in Ecuador freuen. Bildbeschreibung