333  Tage um die Welt ...

... vom   19. August  2014   bis   17. Juli  2015   


Indonesien

15. Februar bis 13. März 2015

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Bali -
die Metamorphose der einstig traumhaft schönen "Insel der Götter"
zu einem schrecklichen Moloch aus Massentourismus, Verkehr und Müll !

Ja, ich gebe zu diese Überschrift klingt doch etwas sehr dramatisch und ist vielleicht auch etwas überzogen, zumal ich nicht für das gesamte Inselreich schreiben kann, sondern eigentlich fast nur über das größte Touristenzentrum, über Kuta. Schon einige Male haben wir hier einige schöne Tage verbringen können. So war auch dieses Mal die Freude wieder groß, ein paar Tage hier zu sein. Wir wollten eigentlich nur etwas zur Ruhe kommen, um die phantastischen Erlebnisse der letzten Wochen zu realisieren und auch unsere Homepage pflegen, hoffentlich auch zur Freude unserer kritischen, treuen und interessierten Leserschaft. Des Weiteren wollten wir in der Sonne liegen, lesen, gedankenverloren in den Himmel schauen, lecker Essen, baden, surfen und auch unsere weitere Reise planen. Aber manchmal laufen die Dinge eben anders als erwartet.

Doch eins nach dem anderen, wir checkten in unserem gut bewährten „Kuta Puri Inn“ ein und stellten leider fest, dass die Anlage mittlerweile ganz schön in die Jahre gekommen ist und es uns dort nicht mehr so gefällt. So machten wir uns auf, eine schönere und bessere Bleibe für die kommenden Wochen zu finden. Glücklicherweise fanden wir nach dem dritten Anlauf ein total schönes Hotel, das gerade neu renoviert wurde und wir konnten doch tatsächlich einen super Preis für ein gehobenes Zimmer mit privatem Zugang zum Pool ergattern. Das war super genial, das Zimmer schön hell, das Frühstücksbuffet ein Traum, es gab gleich zwei sehr saubere Pools und die Mitarbeiter waren so herzlich und freundlich. Eine echte Perle unter den vielen uncharmanten Hotels. Dort verbrachten wir dann einige Tage, genauso, wie wir uns es vorgestellt hatten, d.h. morgens joggen am Strand, dann einige Runden im Pool drehen oder wahlweise Yoga, mittags arbeiteten wir an unserer Homepage bei einem leckeren Cappuccino im Starbucks und abends betrachteten wir, wie die Sonne langsam und glamourös am Horizont verschwand. Hin und wieder gönnten wir uns eine Massage und jeden Abend eine kulinarische, balinesische Köstlichkeit. Meist lief es bei mir auf ein feines Gado-Gado hinaus und bei Marek fiel die Wahl fast immer auf Mie Goreng ( gebratene Nudeln ) in den unterschiedlichsten Variationen. Ja wir lebten echt wie die Götter und immer wenn wir in unser Hotel kamen, wurden wir so freundlich begrüßt, dass wir uns schon fast etwas heimelig fühlten. Bildbeschreibung

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Das war die eine Seite, die Gute, andererseits mussten wir auch leider feststellen, dass Kuta und sein legendärer Strand sehr dreckig sind. Unsere Fotos können den Zustand nur schwerlich wiedergeben. Am Saumrand der Wellen blinkte es in allen Farben: winzige kleine Plastikteile, zerkleinert von den Wellen, der Sonne und dem Salzwasser. Dann im Wasser, in jeder Welle schwappten große bunte Plastikteile, meist Teile von Verpackungen oder Plastiktüten, einfach alles was unsere Wohlstandsgesellschaft produziert. Am schlimmsten war es immer bei Ebbe, denn dann wurde der ganze Müll von den Wellen an den Strand gespült und blieb dort liegen. Jeden Morgen bot uns der Strand das gleiche Trauerspiel, wirklich soweit das Auge reicht - Müll, die Einheimischen räumen in zwar jeden Morgen weg, aber dennoch ist am nächsten Morgen wieder alles voller Abfallreste - echt ein trauriger Anblick und das machte uns auch sehr betroffen, denn schließlich geht uns das Wohlergehen unserer Erde alle an - wie lange kann sich die Menschheit das noch leisten ?
Ebenfalls hat der Verkehr in einem starken Maße zugenommen, so dass jeder Stoßstange an Stoßstange klebt und die Blechschlange den ganzen Tag so gut wie kein Ende nimmt. Am schlimmsten sind allerdings viele sehr unangenehme Verkäufer, Masseurinnen und Taxifahrer, die sehr aggressiv um Käufer suchen. Sie berühren einen am Arm oder sind einfach auf andere Weise total unverschämt und super nervig. Am besten kann man sich das an folgendem Beispiel vorstellen: auf einem Weg von ca. 5 Minuten wurden wir ungefähr 5 mal angesprochen, ob wir einen Transport brauchen, mindestens 8 mal, ob wir nicht an einer Massage interessiert sind und unzählige Male, ob wir nicht shoppen wollten, wir würden auch einen besonderen „Cheap Price“ bekommen. Alle wollen eben etwas vom Geld der vielen Touristen abbekommen und da ist einigen jedes Mittel recht. Das ist uns bisher noch nie so sehr aufgefallen, aber in diesem Jahr schlägt uns das alles sehr negativ ins Gesicht und wir sind irgendwie enttäuscht, in welche, aus unserer Sicht extrem schlechte Richtung sich der ganze Massentourismus hier wandelt. Aber das ist nur unsere Sichtweise, wir haben auch viele meist sehr zufriedene Australier getroffen, die einfach nur happy waren, wenn sie morgens vor 10:00 Uhr bereits ihr erstes Bier trinken konnten oder den ganzen Tag ausschliefen, um pünktlich zum Sonnenuntergang mit der Party wieder beginnen zu können - ist halt nicht unsere Welt.
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Am schönsten war es am frühen Morgen, irgendwie waren alle noch etwas schläfrig und die Atmosphäre sehr entspannt und das Partywütige Volk war eh noch im Bett, so genossen wir meist die frühen Morgenstunden und hatten häufig sehr fruchtbare Gespräche mit den einheimischen Beachboys am Strand. Erst wollen sie dir unbedingt eine Surfstunde erteilen und dann ein Getränk anbieten, wenn man alles höflich verneinte ging das Frage- und Antwort Spiel in ein interessantes Gespräch über und wir stellten oft fest, dass die meisten sehr klug und kritisch mit der sich zu schnell veränderten Situation auseinandersetzten und auch selbst Initiative ergreifen ( zum Beispiel die Aufräumtrupps am Morgen ). Das waren dann immer Lichtblicke für uns. Dennoch täuschten diese positiven Momente nicht über den allgemeinen negativen Zustand hinweg und wir wollten eigentlich relativ schnell weiter. Aus diesem Wunschgedanken wurde leider nichts, denn wir wurden gezwungen zwei weitere Wochen - ungeplant - auf der Insel zu verbringen.
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Der Grund war eine gemeine Tiger Moskito, die mich irgendwann hier mal gestochen hatte und dummerweise den Dengue - Erreger auf mich übertrug, genauer, ich erkrankte an der Tropenkrankheit Dengue - Fieber.
Gleich mal vorweg, ich habe alles gut überstanden und es geht mir mittlerweile wieder gut und es braucht sich keiner unserer Leser Sorgen machen. Ich habe etwas hin und her überlegt, ob ich das überhaupt auf unserer Homepage schreiben soll, letztendlich habe ich mich dafür entschieden, weil ich es auch als wichtig erachte nicht nur schöne Berichte und Bilder online zu stellen, sondern ich möchte euch nicht die Gefahren einer solchen Reise vorenthalten.
Und des Weiteren muss ich echt schreiben, dass es schlimm war, aber wie alles hatte auch diese Krankheit eine positive Seite - für mich ganz persönlich. Alles fing relativ harmlos, mit leicht erhöhter Temperatur und Übelkeit an und verbesserte sich wieder, allerdings fühlte ich irgendwie, dass etwas anders war als sonst. So gingen wir rasch, nachdem das Fieber wieder gestiegen war, in ein sehr gutes internationales Krankenhaus. Dort checkten sie mich professionell durch und überprüften meine Blutwerte. Nach fünf Stunden war klar, welchen Erreger ich mir eingefangen hatte und ich war am besten stationär im Krankenhaus aufgehoben. Dort blieb ich dann auch für die nächsten sechs Tage und ich wurde echt sehr gut versorgt und umsorgt. Ich machte den typischen Krankheitsverlauf durch und konnte dann wieder mit guten Blutwerten entlassen werden.
Aber ich möchte nichts beschönigen ( aber auch niemandem Angst und Sorgen bereiten ) - es war schlimm.
Ich kann eigentlich schreiben, dass ich wahrscheinlich in diesem Krankenhaus besser aufgehoben war als das in Deutschland der Fall gewesen wäre, denn hier sind sie echt Spezialisten bezüglich dieser Tropenkrankheit, denn sie kommt hier öfter vor und ich war nicht alleine mit der Diagnose. An dieser Stelle möchte ich auch Marek von ganzem Herzen danken, er saß jeden Tag mindestens zehn Stunden an meinem Bett und war so unglaublich toll für mich da, er hat mir Mut gemacht wenn´s mal wieder besonders übel war und hat sich so liebevoll um mich gekümmert - danke, dass du für mich da warst ! Ebenfalls total goldig war das Team in unserem Hotel ( Grand Barong Resort - sehr zu empfehlen ), sie freuten sich alle sehr, als ich wieder zurück ins Hotel kam und nahmen mich liebevoll in den Arm - wie ich bereits geschrieben habe, wir fühlten uns fast ein wenig wie zu Hause !
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Da wir sicher gehen wollten, dass ich wieder fit zum Fliegen bin, blieben wir noch fünf Tage in Kuta und ich machte jeden Tag sichtliche Genesungs-Fortschritte, so dass wir dann am 13.03. nach Bangkok fliegen konnten. Darüber war ich echt froh, denn ich wollte einfach nur weg von Bali und Marek und wir sind uns einig, dass diese Insel für UNS keine Reise mehr wert sein wird.
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