Doch eins nach dem anderen, wir checkten in unserem gut bewährten „Kuta Puri Inn“ ein und stellten leider fest, dass die Anlage mittlerweile ganz schön in die Jahre gekommen ist und es uns dort nicht mehr so gefällt. So machten wir uns auf, eine schönere und bessere Bleibe für die kommenden Wochen zu finden. Glücklicherweise fanden wir nach dem dritten Anlauf ein total schönes Hotel, das gerade neu renoviert wurde und wir konnten doch tatsächlich einen super Preis für ein gehobenes Zimmer mit privatem Zugang zum Pool ergattern. Das war super genial, das Zimmer schön hell, das Frühstücksbuffet ein Traum, es gab gleich zwei sehr saubere Pools und die Mitarbeiter waren so herzlich und freundlich. Eine echte Perle unter den vielen uncharmanten Hotels. Dort verbrachten wir dann einige Tage, genauso, wie wir uns es vorgestellt hatten, d.h. morgens joggen am Strand, dann einige Runden im Pool drehen oder wahlweise Yoga, mittags arbeiteten wir an unserer Homepage bei einem leckeren Cappuccino im Starbucks und abends betrachteten wir, wie die Sonne langsam und glamourös am Horizont verschwand. Hin und wieder gönnten wir uns eine Massage und jeden Abend eine kulinarische, balinesische Köstlichkeit. Meist lief es bei mir auf ein feines Gado-Gado hinaus und bei Marek fiel die Wahl fast immer auf Mie Goreng ( gebratene Nudeln ) in den unterschiedlichsten Variationen. Ja wir lebten echt wie die Götter und immer wenn wir in unser Hotel kamen, wurden wir so freundlich begrüßt, dass wir uns schon fast etwas heimelig fühlten.
Ebenfalls hat der Verkehr in einem starken Maße zugenommen, so dass jeder Stoßstange an Stoßstange klebt und die Blechschlange den ganzen Tag so gut wie kein Ende nimmt. Am schlimmsten sind allerdings viele sehr unangenehme Verkäufer, Masseurinnen und Taxifahrer, die sehr aggressiv um Käufer suchen.
Sie berühren einen am Arm oder sind einfach auf andere Weise total unverschämt und super nervig. Am besten kann man sich das an folgendem Beispiel vorstellen: auf einem Weg von ca. 5 Minuten wurden wir ungefähr 5 mal angesprochen, ob wir einen Transport brauchen, mindestens 8 mal, ob wir nicht an einer Massage interessiert sind und unzählige Male, ob wir nicht shoppen wollten, wir würden auch einen besonderen „Cheap Price“ bekommen. Alle wollen eben etwas vom Geld der vielen Touristen abbekommen und da ist einigen jedes Mittel recht. Das ist uns bisher noch nie so sehr aufgefallen, aber in diesem Jahr schlägt uns das alles sehr negativ ins Gesicht und wir sind irgendwie enttäuscht, in welche, aus unserer Sicht extrem schlechte Richtung sich der ganze Massentourismus hier wandelt. Aber das ist nur unsere Sichtweise, wir haben auch viele meist sehr zufriedene Australier getroffen, die einfach nur happy waren, wenn sie morgens vor 10:00 Uhr bereits ihr erstes Bier trinken konnten oder den ganzen Tag ausschliefen, um pünktlich zum Sonnenuntergang mit der Party wieder beginnen zu können - ist halt nicht unsere Welt.
Gleich mal vorweg, ich habe alles gut überstanden und es geht mir mittlerweile wieder gut und es braucht sich keiner unserer Leser Sorgen machen. Ich habe etwas hin und her überlegt, ob ich das überhaupt auf unserer Homepage schreiben soll, letztendlich habe ich mich dafür entschieden, weil ich es auch als wichtig erachte nicht nur schöne Berichte und Bilder online zu stellen, sondern ich möchte euch nicht die Gefahren einer solchen Reise vorenthalten.
Und des Weiteren muss ich echt schreiben, dass es schlimm war, aber wie alles hatte auch diese Krankheit eine positive Seite - für mich ganz persönlich. Alles fing relativ harmlos, mit leicht erhöhter Temperatur und Übelkeit an und verbesserte sich wieder, allerdings fühlte ich irgendwie, dass etwas anders war als sonst. So gingen wir rasch, nachdem das Fieber wieder gestiegen war, in ein sehr gutes internationales Krankenhaus. Dort checkten sie mich professionell durch und überprüften meine Blutwerte. Nach fünf Stunden war klar, welchen Erreger ich mir eingefangen hatte und ich war am besten stationär im Krankenhaus aufgehoben. Dort blieb ich dann auch für die nächsten sechs Tage und ich wurde echt sehr gut versorgt und umsorgt. Ich machte den typischen Krankheitsverlauf durch und konnte dann wieder mit guten Blutwerten entlassen werden.
Aber ich möchte nichts beschönigen ( aber auch niemandem Angst und Sorgen bereiten ) - es war schlimm.
Ich kann eigentlich schreiben, dass ich wahrscheinlich in diesem Krankenhaus besser aufgehoben war als das in Deutschland der Fall gewesen wäre, denn hier sind sie echt Spezialisten bezüglich dieser Tropenkrankheit, denn sie kommt hier öfter vor und ich war nicht alleine mit der Diagnose. An dieser Stelle möchte ich auch Marek von ganzem Herzen danken, er saß jeden Tag mindestens zehn Stunden an meinem Bett und war so unglaublich toll für mich da, er hat mir Mut gemacht wenn´s mal wieder besonders übel war und hat sich so liebevoll um mich gekümmert - danke, dass du für mich da warst ! Ebenfalls total goldig war das Team in unserem Hotel ( Grand Barong Resort - sehr zu empfehlen ), sie freuten sich alle sehr, als ich wieder zurück ins Hotel kam und nahmen mich liebevoll in den Arm - wie ich bereits geschrieben habe, wir fühlten uns fast ein wenig wie zu Hause !