333  Tage um die Welt ...

... vom   19. August  2014   bis   17. Juli  2015   


Chile

17. November bis 27. November 2014

San Pedro de Atacama – Nordchiles größter Touristenmagnet konnte seine Anziehungskraft bei uns nicht wirklich entfalten !

Diese ersten Zeilen möchten wir an unsere fleißigen Homepage-Leserinnen und -Leser richten: vielen, vielen Dank, dass ihr alle unsere aufregende Reise so intensiv begleitet und verfolgt. Ebenfalls herzlichen Dank für die super netten Worte und Kommentare, die ihr an uns richtet. Wir freuen uns sehr über so viel positives Feedback und von euch und unserer Heimat zu lesen.

Doch nun zurück zu Chile ! Wir waren nach den drei Tagen im bolivianischen Hochland ganz schön geschafft und sehnten uns nach Wärme und nach etwas mehr Luxus, all das fanden wir in San Pedro de Atacama ! Der kleine Ort, der vollkommen vom Tourismus beherrscht wird, liegt auf „nur“ 2400 Höhenmeter in der Atacamawüste, eine der trockensten Wüsten unserer Erde und die Sonne scheint den ganzen Tag, so war der erste Wunsch recht rasch erfüllt. Unser Hostal, das „Siete Colores“, gefiel uns auch sehr gut, Schwupp die Wupp war Wunsch Nummer zwei auch schnell wahr geworden. Frisch geduscht und voller Vorfreude machten wir uns auf das Städtchen zu erkunden, welches in vielen Reiseführern als äußerst sehenswert beschrieben wird. Rund um die hübsche Plaza mit Bäumen säumen sich ein paar staubige Straßen mit Lehmziegelhäuschen, die meisten Pensionen, Restaurants, Cafes und Ausflugsanbieter. Wir fühlen uns wie in Disneyland und spüren eher die negativen Folgen des Massentourismus. D.h. absolut überteuerte Preise und lustlose, ja fast schon unfreundliche Tour-Anbieter und Angestellte. Eine von uns erlebte Geschichte zeigt, wie halsabschneiderisch die Menschen hier gestimmt sind, so ganz nach dem Motto: "Jeder möchte die Tourismus-Kuh melken, doch keiner möchte sie füttern" ! Bildbeschreibung
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Also zur Geschichte: wir hatten drei Flüge zu buchen, das konnten wir auch in einem Internetcafé erledigen. Für jede Buchung zahlten wir eine Servicegebühr in Höhe von 30 € - wohlgemerkt, wir haben die Flugverbindungen selbst herausgesucht und der Typ musste nur noch mit einer chilenischen Kreditkarte in Vorkasse treten (mit einer ausländischen Karte ist das leider nicht möglich). Als wir dann die Ausdrucke wollten, mussten wir diese nochmals extra bezahlen, also für das Papier. Da waren wir bereits schon bedient und wollten leicht genervt den Internetschuppen verlassen. Da meinte der Geldgierige, dass wir noch für die Nutzung des PCs bezahlen müssen ! Mir platzte der Kragen und in meinem besten Spanisch versuchte ich ihn höflich (was mir sehr schwer fiel ) zu fragen, für was wir denn die Servicegebühr zu entrichten hätten. Natürlich konnte er mir keine zufriedenstellende Antwort geben. Wir fühlten uns sehr unfreundlich abgezockt, so machten wir ihn beim Verlassen seines Cafes darauf aufmerksam, dass wir noch nichts für die Tinte bezahlt hätten - aber er verstand den Witz nicht. Na ja, nichtsdestotrotz waren wir happy, dass wir noch so kurz vor knapp die Flüge ergattert hatten. Generell waren die Preise für alles astronomisch hoch, z.B. für einen Cappuccino legten wir 4 (T)Euro auf den Tisch - ohne die Tasse kaufen zu wollen :-) !

Apropos astronomisch, die klimatischen Bedingungen in dieser Ecke der Atacama sind ideal zum Sternegucken, da der Himmel meist wolkenlos ist. So unternahmen wir eine Tour mit "San Pedro de Atacama Celestial Explorations". Zunächst fuhren wir mit einem Bus weit hinaus in die Wüste, wo wir die volle Sternenpracht weitab aller störender Lichter der Zivilisation genießen konnten. So erfuhren wir einiges über Sternbilder, den Unterschied zwischen Planeten und Sternen, sahen etliche Sternschnuppen ( also werden jetzt viel Wünsche von uns in Erfüllung gehen ;-) ) und durften durch die verschiedensten Teleskope bestimme Sterne und Nebel genauer unter die Lupe nehmen. Ein tolles und informatives Erlebnis für uns, dass wir mit einer leckeren heißen Schokolade mit echter Milch im Warmen beendeten, was in Anbetracht der nächtlichen Kälte eine Wohltat war. Bildbeschreibung Eine Attraktion, die San Pedros zu bieten hat, wollten wir uns nicht entgehen lassen, das „Valle de Luna“, welches ca. 15 km von dem Zentrum entfernt ist. So liehen wir uns wieder, ganz zur Freude von Marek, ein Mountainbike und starteten am späten Nachmittag in Richtung Mondlandschaft. Die Fahrt war ganz schön heftig, denn wir fuhren volle Kanne gegen den Wind. Noch hechelnd von der anstrengenden Fahrt und dem Aufstieg sitzen wir endlich alleine auf der Spitze einer riesigen Sanddüne und nehmen die spektakuläre Landschaft in uns auf. Rechtzeitig zum Sonnenuntergang waren wir oben angelangt und waren komplett beeindruckt von der spitzenmäßigen Aussicht und dem unvergleichlichen Farbenspiel, welches die Natur uns bot: die uns umgebenden Berge, Vulkane und die surreale Mondlandschaft des Tales strahlen plötzlich in rosa, dann in violett und letztendlich zum Showdown der Sonne in Gold. Berauscht von dem Gesehenen und mit Rückenwind erreichten wir überraschend schnell wieder unser Hostal.
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Bildbeschreibung Die viel zu vielen Touristen, die auch meist in großen Gruppen reisen und die absolut überteuerten Preise trugen unter anderem dazu bei, dass wir das Wüstenörtchen nach drei Tagen wieder verließen. Denn ebenso mussten wir mit unserer noch verbleibenden Zeit haushalten, deshalb ging es raschen Fußes und voller Vorfreude nach Südchile.

Südliches Patagonien - eine wilde vom Wind gepeitschte Landschaft !

Eigentlich hatten wir geplant, mindestens fünf Wochen in Chile zu verbringen, das ist nun leider nicht mehr möglich, da uns einige andere schöne Orte doch länger zum Verweilen einluden als wir gedacht hatten. D.h. für Chile bleibt uns noch knapp über eine Woche, die haben wir eng geplant und einige Ziele mussten wir deshalb streichen - dies ist ja schließlich nicht unsere letzte Reise :-). Um in unserem zeitlichen Verfügungsrahmen zu bleiben, flogen wir von Calama über Santiago de Chile und Puerte Montt nach Puntas Arenas, quasi von der trockensten Wüste der Welt im Norden Chiles zu den riesigen Gletschern im äußersten Süden (über 4000 km).
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In Puntas Arenas blieben wir nur eine Nacht, die allerdings besonders toll war, denn wir hatten ein goldig eingerichtetes Zweibettzimmer, das sehr an ein ehemaliges Kinderzimmer erinnerte, in einem total kitschig ausgestatteten Haus. Ebenfalls total goldig und spitzenmäßig nett waren unsere Herbergseltern, die uns so freundlich aufnahmen und sich um uns sorgten, als ob wir ihre eigenen Kinder wären. So war es echt schade, dass wir am kommenden Morgen schon wieder unsere Rucksäcke schulterten und weiterzogen.

Nach Puerto Natales hatten wir eine recht entspannte nur zwei stündige Fahrt und konnten somit früh in unserem spitzenmäßigen „Hostal Morocha“ einchecken. Das war auch gut so, denn wir hatten heute noch einiges zu organisieren. So ging es mit Checken dann auch weiter, also los ging´s in die City um unseren Trek in den „Torres del Paine Nationalpark“ zu bestätigen, den wir zwei Tage zuvor online buchten. Überall war zu lesen, dass man die Unterkünfte weit im Voraus buchen sollte und alle Reisenden, die wir trafen machten uns wenig Hoffnung, dass wir noch Plätze in den äußerst begehrten Refugios im NP ergattern könnten. So begriffen wir unser Glück erst im Office von Fantastico Sur, als wir all unsere Tickets in der Hand hielten - jawohl wir dürfen das große „W“ wandern - jipii jeah !
Mit unseren neuen tollen Reiseplänen in der Tasche gab es noch weiteres für die viertägige Wanderung und die anschließenden Tage zu organisieren. Das erledigten wir allerdings fröhlich im Handumdrehen und so hatten wir auch noch etwas Zeit, den schönen Ort zu genießen. Pastellfarbene Wellblechhütten stehen dicht aneinander am idyllischen Ultima Esperanza Sund und wir fanden ein super schnuggeliges Restaurant mit leckerem Cappuccino und einem wundervollen Blick auf den Sund und die dahinterliegenden Berge.
So klang der Tag sehr gemütlich aus und wir waren mehr als zufrieden !
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Bildbeschreibung Voller Freude schnappten wir am kommenden Tag unsere Daypacks und einen großen Rucksack, in dem wir das Nötigste für die kommenden vier Tage gepackt hatten und los ging´s. Mit einem öffentlichen Bus fuhren wir in ca. zwei Stunden an den Laguna Amarga, von wo unsere Tour startete. Es war klasse, dass wir unseren großen Rucksack im Refugio „Las Torres“ lassen konnten, so hatten wir nur leichtes Gepäck und konnten entspannt zum Mirador „Las Torres“ loslegen.
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Der Aufstieg zu unserem ersten Stopp, der „Refugio Chileno“ war unglaublich schön, wir hatten einen spektakulären Ausblick auf die phänomenale Bergkette „Los Cuernos“ mit ihren traumhaften schwarzen Sedimentgipfeln. Kaum hatten wir sie hinter uns gelassen, tat sich ein erster Blick auf die Torres auf, denen wir immer näher kamen. Der letzte Aufstieg ging über ein Geröllfeld mit riesigen Gesteinsbrocken und der Wind wurde immer stärker, dann erreichten wir den kleinen See, um die sich die drei Türme majestätisch gegen den Himmel streckten. Trotz Kälte und starkem Wind verweilten wir hier eine Stunde und hatten auch Glück, einen Blick auf die Berggiganten ohne Wolken werfen zu können. Der Abstieg zog sich dann in die Länge und wir waren sehr froh, nach sieben Stunden und etlichen Kilometern an unserem ersten Nachtlager wieder angekommen zu sein. Nach einem leckeren Abendessen und einem netten Gespräch mit einem deutschen Paar fielen wir auch erledigt in unsere Betten, in einem Zimmer, das wir mit vier anderen Wanderlustigen teilten.
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Bildbeschreibung Gut ausgeschlafen ließen wir den Tag heute sehr ruhig angehen, weil wir nur eine kleine und weniger anstrengende Tagesetappe vor uns hatten. Von „Las Torres“ ging es nach „Los Cuernos“, eine wunderschön gelegene Refugio am Fuße der Cuernos - Gipfel. Die Wanderung war wahnsinnig schön, wir passierten atemberaubende in allen erdenklich Grün- und Blautönen schimmernden Seen auf der einen Seite und den spektakulären Bergketten auf der anderen Seite. Bildbeschreibung
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Bildbeschreibung Zwischendrin erfreuten wir uns an den genialen roten Farbtupfern - patagonische Feuerbüsche, die gerade jetzt im Frühling ihre ganze Pracht entfalteten – und einen tollen Kontrast zu den Seen und Bergen bildeten. Am frühen Nachmittag erreichten wir unser zweites Nachtlager und genossen noch die wärmende Sonne mit einigen anderen Gleichgesinnten, hatten viel zu lachen und zu erzählen. So wurde der Abend ein besonders schöner, mit einer ausgelassenen Stimmung, an einem gedenkwürdigen idyllischen Fleckchen Erde.
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Bildbeschreibung Das Programm an Tag drei hatte es ganz schön in sich, deshalb starteten wir bereits um 8 Uhr mit unserem ganzen Gepäck und liefen zunächst am wunderschönen in grünen Farbtönen schimmernden Lago Nordenskjöld entlang zum Compamento Italiano. Glücklicherweise konnten wir auch dort unseren großen Rucksack bei den Rangern abstellen, da wir auf dem Rückweg wieder vorbeikommen werden, auch das war wieder super. Dann erwartete uns ein spitzenmäßiger Aufstieg durch das Valle Frances. Wir wanderten einem kleinen rauschenden Bach entlang und auf der anderen Seite des Tales lagen einige Gletscher, die in der Sonne blau glänzten und ihre Gletscherspalten leicht bedrohlich anmuteten. Hin und wieder wurde unser Trek durch ein dumpfes Grollen unterbrochen und wir wurden Zeugen, wie ein Eisstück des Gletschers abbrach und in einem mortz Getöse zu Tal stürzte - die Natur ist so mächtig !!! Bildbeschreibung
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Bildbeschreibung Unser Endziel war der „Mirador Britanico“ am Ende des Tales, von hier hatten wir einen wahnsinnig schönen Blick auf die verschiedensten Bergketten, wie die Torres, die Los Cuernos,...... Die majestätischen Berge umringten uns und wir fühlten uns wie in einem gigantischen Amphitheater und das ganze bei strahlend blauem Himmel. So ist es verständlich, dass wir an diesem einmalig schönen Ort lange verweilten, obwohl uns der starke Wind fast von dem Aussichtspunkt wehte. Denselben Weg, den wir gekommen waren, ging es auch wieder zurück und wir schnappten unseren Rucksack an der Rangerstation und wanderten die letzten acht Kilometer zu unserem letzten Nachtquartier, der Mountain Lodge „Paine Grande“. Der Weg zog sich endlos und wir waren sehr erleichtert, als wir abends endlich unser Ziel erreicht hatten. Entspannt vor einem wärmenden Schwedenofen erholten wir uns von dem anstrengenden Tag und hatten wieder sehr nette Gespräche mit den verschiedensten Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern, die wir immer wieder während der Tour getroffen haben. Bildbeschreibung
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Am letzten Tag lud uns das Wetter nicht wirklich ein und es war eine Überwindung die warme Lodge zu verlassen, aber wir haben uns dann doch überwunden. In voller Montur, d.h. Daunenjacke, Regenjacke und -hose, Handschuhe und Schal starteten wir in den Tag. Erschwerend kam der echt sehr starke Wind hinzu. In Böen riss er uns fast um und wir hatten die größte Mühe dem Weg geradlinig zu folgen. Belohnt für die Strapazen wurden wir durch einen kleinen smaragdgrünen See und den riesigen Lago Grey. Doch der Höhepunkt sollte erst noch kommen.
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Sehr langsam kämpften wir uns gegen die Windböen, die mich sogar manchmal auf den Boden zwangen, bergauf und näherten uns einem Aussichtspunkt auf einer Kuppe. Dann lag er so mächtig und wunderschön vor uns, der Gletscher Grey. Wir konnten unseren Augen fast nicht trauen, wie groß und gigantisch er da vor uns lag und das ganze Tal einnimmt: wunder, wunderschön !!! Auf dem grauen See konnten wir treibende hellblau scheinende Eisbrocken sehen - der Anblick war so unwirklich, dass wir es echt nicht fassen konnten. Beschwingt von der Natur erreichten wir recht schnell unser Etappenziel, das Refugio „Lago Grey“ und machten erstmal Mittagspause in dieser tollen Lodge. Hier möchte ich noch erwähnen, dass wir zum Teil durch ein riesiges Gebiet mit verkohlten Bäumen wanderten. Verantwortlich für diese bizarre Aschelandschaft ist ein verheerender Brand Ende 2011, der ca.40.000 ha Wald und Tiere vernichtete. Anschließend liefen wir noch etwas weiter um einen noch tolleren Blick auf den Gletscher zu bekommen. Den hatten wir dann auch wirklich und der Wind meldete sich auch wieder zurück, er wurde so heftig, dass es mir nicht möglich war aufrecht zu stehen, sonst hätte er mich vermutlich umgeworfen. Somit machten wir uns rasch auf den Heimweg, denn schließlich wollten wir unser Boot, das uns zur Bushaltestelle auf der anderen Seite des „Lago Pehoe“ bringen sollte, bekommen.
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Bildbeschreibung Rechtzeitig erreichten wir das Ziel und warteten am Ufer mit weitern ca. 100 Touris und schauten mit großem Respekt auf das Wasser. Der Wind war noch stärker geworden und hatte mittlerweile in Spitzen eine Geschwindigkeit von 140 km/h, so kann man sich vorstellen, wie er das Wasser peitschte, Wellen erzeugte und das Wasser wie in einer Art Tornado nach oben zog. Uns allen war das nicht geheuer und so zeigte sich niemand verwundert, als ein Ranger kam und uns mitteilte, dass heute aufgrund der Wetterlage kein Boot mehr fahren könnte. Doch was nun, denn schließlich hatten wir alle kein Zimmer mehr und die Lodge ist fast komplett ausgebucht, genauso wie die Zeltplätze. Wie alle versuchten wir noch eines der begehrten Betten an der Rezeption zu ergattern, da waren unsere Chancen allerdings sehr gering und die egoistische Art mancher Reisender nervte uns, deshalb suchten wir uns ein nettes Plätzchen an einem wärmenden Schwedenofen und sicherten uns zwei Sofas. Auf denen wir dann die Nacht auch einigermaßen gut und vor allem ohne zu frieren verbringen konnten. Ganz großes Glück hatten wir, dass uns das nette junge Paar aus Deutschland freundlicherweise ihre Schlafsäcke ausliehen (nochmals herzlichen Dank :-) ! ), sonst hätten wir da echt ein Problem gehabt, denn nachts wurde es echt bitterkalt. Marek übernahm selbstlos den verantwortungsvollen Job des "Feuerteufels", das bedeutete, dass er alle eineinhalb Stunden Holz nachlegen musste - der Arme !!!
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Dank seinem Einsatz haben wir die Nacht bestens überstanden und konnten nach langem Warten und bangen - ob sich die Wetterbedingungen verbesserten und das Boot heute fahren kann - endlich den See kreuzen. Am späten Nachmittag erreichten wir Puerto Natales und, obwohl wir echt müde und geschafft waren, mussten wir zunächst einiges aufgrund der Verspätung umplanen. Glücklicherweise war das alles kein Problem und so konnten wir den Ausflug zum „Perito Moreno Gletscher“ einfach um einen Tag verschieben. Dieser Bericht erscheint allerdings unter der Rubrik Argentinien, weil er in diesem Land liegt - muss ja alles seine Ordnung haben :-) !
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Bildbeschreibung Bildbeschreibung Der „Torres del Paine NP“ und das große „W“ waren absolut klasse, die Natur zeigte sich von ihrer absolut bezauberndsten Seite. Nicht ohne Grund ist er seit 1978 ein Biosphärenreservat der UNESCO und wird gerne als der schönste NP Südamerikas betitelt. Die sich ständig veränderte Landschaft, die azurblauen Seen, die schön gewundenen Pfade durch die grünen Wälder, rauschende Bäche mit den wackeligen Brücken, die Granitnadeln der Torres und die großen strahlend blauen Gletscher hauten uns von den Socken und beeindrucken uns immer noch. Ebenso faszinierend war der extrem starke Wind, so eine Kraft hatten wir noch nie erlebt!
Die netten Menschen, die unseren Weg ein Stück mit uns teilten, rundeten dieses perfekte Erlebnis ab und wir sind unsagbar froh ! Gerne hätten wir noch etwas mehr Zeit in dem charmanten Örtchen Puerto Natales verbracht, aber aufgrund unserer straff organisierten Timetable machten wir uns auf in Richtung Ushuaia, der südlichsten Stadt der Erde.