333  Tage um die Welt ...

... vom   19. August  2014   bis   17. Juli  2015   


Kambodscha

01. Juli bis 05. Juli 2015

Angkor Wat


sensationelles Vermächtnis der Khmer im Würgegriff der Natur und des Massentourismus !

Der Wunsch, die Tempelanlagen von Angkor Wat zu besichtigen, war seit meiner Erkrankung am Dengue Fieber etwas in die Ferne gerückt. Das lag hauptsächlich daran, weil es während der derzeitig herrschenden Regenzeit viele Moskitos gibt und bestimmte unter ihnen können das Fieber übertragen. Das war uns zu riskant, denn eventuell ein zweites Mal mit dieser Krankheit konfrontiert zu werden, sollten wir tunlichst vermeiden. Die Medien informierten uns darüber, dass im Moment Thailand und Kambodscha von einer sehr heftigen Trockenheit heimgesucht werden, d.h. es gab wenige Moskitos, somit ein äußerst geringes Risiko, um von der " bösen-Dengue-Fieber-übertragenden-Mücke " erwischt zu werden. Diese Tatsache war, was uns betrifft, positiv zu bewerten, die Lage für die Bevölkerung spitzte sich allerdings dramatisch zu und die Regierungen diskutierten bestimmte Maßnahmen, die sie einleiten mussten, um an Wasser zu kommen. Die zweite Hürde war, wie kommen wir nach Siem Reap ? Die meisten Touris fliegen, das fanden wir keine gute Idee, aber glücklicherweise gibt es seit ein oder zwei Jahren eine geteerte Straße zwischen Bangkok und Siem Reap ! Jetzt konnte uns nichts mehr abhalten und wir erfüllten uns unseren Herzenswunsch und fuhren mit dem Bus nach Kambodscha - jipiii - Angkor wir kommen !! Im Vorfeld hatten wir die unglaublichsten Geschichten bezüglich des erforderlichen Visums für Kambodscha gelesen, wie zum Beispiel, dass man die Grenzbeamten erst bestechen muss, um an eins zu kommen oder sogar, im ungünstigsten Fall, das gar keins ausgestellt wird. Wir wollten, dass nichts schief geht, so beantragten wir unseres noch von Bangkok aus. Das ist allerdings komplett unnötig gewesen, denn die Touren-Anbieter sind bestens vorbereitet und wir hätten das Visum gleich dreimal unterwegs für die Hälfte des Preises erwerben können - im Nachhinein ist man eben immer schlauer. Die Fahrt mit der Organisation " Attakan " dauerte insgesamt acht Stunden und war hervorragend organisiert : pünktlich fuhren wir los, im Bus wurden Snacks verteilt, an der Grenze wurden wir zu Fuß sicher von einem Grenzhäuschen in das nächste eskortiert und konnten so die ganzen Formalitäten einfach und schnell erledigen und der wartende Bus brachte uns dann zu unserem Endziel nach Siem Reap. Obwohl alles so problemlos lief, fühlten wir uns nach dem Tag wie gerädert ( wir werden eben auch älter ! ) und mussten uns zunächst mal erholen. Dass war allerdings in Anbetracht des sensationellen Hotels keine große Schwierigkeit : wir hatten bei der Hotelwahl, das Sokkhak Boutique Resort, einen absoluten Volltreffer gelandet ! Beim Einchecken erhielten wir ein Upgrade und konnten ein großes, sehr geschmackvoll eingerichtetes Zimmer beziehen. Direkt vor unserem Deluxe-Zimmer befand sich ein wunderschöner Pool inmitten einer oasenhaften Gartenanlage, es war einfach wunderschön und genau das richtige zum Entspannen und zum Vorbereiten der kommenden Tage.
Bildbeschreibung Denn das Letztere stand noch heute auf unserer " to-do-Liste ", wir erarbeiteten uns einen guten Besichtigungsplan für die Tempelanlagen von Angkor Wat. Da hatten wir noch richtig was zu tun, denn es gibt nur wenige Orte der Erde, die dem überwältigenden Ausmaß der Bauwerke von Angkor Wat das Wasser reichen können. Das Areal, auf dem sich neben zahlreichen Tempelanlagen und Überreste der verschiedenen Hauptstädte der Khmer, auch dichte wunderschöne Wälder zu finden sind, breitet sich auf einer Fläche von über 400 Quadratkilometer aus. Diese Vielfalt an höchst interessanten archäologischen Bauwerken sind hauptsächlich dem König Yasoyarman I zu verdanken, denn er ließ riesige Bewässerungsanlagen bauen, die es dem Volk ermöglichten hohe landwirtschaftliche Erträge zu erzielen. Das bedeutet, genug Nahrung, dies führte zu Macht und Wohlstand und die Khmer ergriffen diese Chance und bauten Tempel und große Städte, das zog sich über einige Jahrhunderte hinweg ( so ca. vom 9 bis zum 13 Jahrhundert ) und mehrere Herrscher bauten die unterschiedlichsten faszinierenden Anlagen. Wir hatten drei Tage für diese gigantisch großen Tempelanlagen eingeplant und weil wir nicht am Ende " templed-out " sein wollten, galt es eben im Vorfeld einen guten Plan mit vielen Pausen zu entwerfen. Also gingen wir schon mal früh ins Bett, denn Morgen wollten wir bei Sonnenaufgang bereits in dem Komplex sein.
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Um 4:00 Uhr klingelte der Wecker, nein - sagten wir beide synchron, beschlossen einstimmig, dass wir auch noch Morgen den Sonnenaufgang bewundern können und schliefen weiter. Im Folgenden möchte ich nun keinem Reiseführer Konkurrenz machen oder unsere Leser mit zu vielen Details langweilen, denn ich könnte ganze Romane zu den Tempeln schreiben, so versuche ich eine kleine, aber feine Zusammenfassung der drei Tage zu geben. Am ersten Tag erkundeten wir die Tempel, die uns am nächsten lagen mit dem Fahrrad. Zunächst fuhren wir auf einer schnurgeraden Straße in einem grünen schattigen Wald vorbei am Haupteingang, wo wir unseren 3-Tages-Pass ( der kostete 40 USD ) kauften und auch den Haupttempel Angkor Wat ließen wir erstmal links liegen und radelten weiter zum Süd-Tor von Angkor Thom. Wir versuchten nämlich schlauer zu sein als die vielen anderen Besucher und klapperten die Tempel gegen den Uhrzeigersinn zu den uns empfohlenen Zeiten ab. So versuchten wir den Menschenmassen zu entkommen, um nicht im Gänsemarsch mit einer unerträglichen Geräuschkulisse im Ohr ( mehr als die Hälfte der Touris waren Chinesen ! ) durch die spirituellen Anlagen gescheucht zu werden. Am Süd-Tor, welches den Eingang zur ehemaligen Hauptstadt markiert, angekommen, mussten wir ernüchtert feststellen, dass es hier nur so von Besuchern wimmelte und wir uns, wie auf einem Jahrmarkt fühlten - unser Plan ist leider nicht aufgegangen. Diese Stimmung wurde zum einen von den großen Gruppen von meist chinesischen Touristen, die alles tausendmal fotografieren mussten ( und wie immer, am liebsten sich selbst ), ausgelöst und zum anderen von den Einheimischen selbst, die aggressiv Getränke und Souvenirs verkaufen wollten ! Wir versuchten diese Hektik auszublenden und ließen uns viel Zeit die Brücke, die von 54 Göttern auf der linken und 54 Dämonen auf der rechten Seite flankiert ist und das am Ende der Brücke thronende imposante Süd-Tor zu bestaunen. Etwas störend fanden wir die Autos und Tuk Tuks, die sich durch das Tor hindurch drängelten.
Schon besser gefällt uns der Blick zurück zum Süd-Tor, nachdem wir durchgelaufen waren. Es ist über 20 Meter hoch und geht oben in einen Turm über und dort oben sind vier große Gesichter eingemeißelt, die mit einem freundlichen Lächeln in die vier Himmelsrichtungen schauen. Am Fuße des Tores entdeckten wir Elefanten, die mit ihren langen Rüsseln Lotusblumen pflücken.
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Im Mittelpunkt der quadratischen ca. 9 Quadratkilometer großen Stadt, die von einer hohen Mauer und einem hundert Meter breiten Wassergraben umgeben ist, und in der Anfang des 13. Jahrhunderts mehr Menschen als in jeder anderen europäischen Stadt lebten, steht unser nächstes Ziel, der berühmte Bayon-Tempel. Der Bayon ist der Tempel mit den vielen lächelnden Gesichtern, hier stehen 54 Türme und alle haben die vier Gesichter. Allerdings sprang der Funke der Faszination nicht wirklich auf uns über, lag es vielleicht daran, dass ich in schöner in Erinnerung hatte ( ich war bereits vor 15 Jahren schon einmal in Angkor ) oder vielleicht auch an den unglaublich vielen Touristen, die achtlos überall herumkletterten und in der Gegend herumbrüllten ( oder beides ). Diese Situation stimmte mich etwas nachdenklich und ich machte mir schon etwas Sorgen, wenn es den ganzen Tag so zugehen sollte, dann wäre das doch sehr schade !
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Weiter radelten wir zum Königspalast und zu seinen ihn umgebenden Bauwerken, hiervon ist allerdings nicht mehr wirklich viel erhalten, weil die weltlichen Gebäude aus Holz errichtet wurden, lediglich die Elefantenterrasse und die Terrasse des Lepra Königs sind noch recht gut in Schuss. Mittlerweile war es auch schon sehr heiß, d.h. weit über 40 Grad und wir brauchten dringend eine Pause von den Tempeln, so radelten wir die zehn Kilometer zurück zu unserem Hotel und sprangen voller Freude in den Pool und entspannten uns ein wenig im Garten, bevor wir uns wieder in den Sattel schwangen, um nochmals zu den Tempeln zu fahren.
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Wie versprachen uns weniger Touristen und ein tolles abendliches Licht und beides traf auch ein – yes !!
Bildbeschreibung Unser Weg führte uns erneut am Bayon vorbei und endete dann im Ta Phrom, der seit dem Film Tomb Raider weltbekannt ist. Er wird auch als " Dschungel-Tempel " bezeichnet, da die von Bäumen und Pflanzen umwachsenen Ruinen nicht freigelegt wurden. Kurz vor Schließung der Anlage gewährte uns der Wächter noch Einlass, und dass war unser großes Glück, wir waren alleine und es herrschte eine traumhafte Stille, so dass der Zauber auf uns übersprang. Auf dem Weg zum Tempel ertönte dann plötzlich über uns eine gewaltige Geräuschkulisse - ne, nein nicht die Chinesen :-) - es handelte sich um das Zirpen der Zikaden. Wir liefen weiter und wir waren begeistert von dem, was unsere Augen erblicken durften : immer wieder sahen wir Gebäude mit riesigen Würgefeigen, welche die alten Mauern mit ihren kräftigen Wurzeln gleichzeitig sprengten und doch fest umklammerten – fantastisch ! Alles war perfekt - wir genossen und vergaßen die Zeit komplett. Von dem Wächter wurden wir dann aus unserer Welt gerissen, denn er suchte uns bereits, weil der Tempel seit über einer halben Stunde geschlossen war. Berauscht von den magischen Eindrücken radelten wir vergnügt nach Hause.
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Das heißt, einen Stopp legten wir nochmals an den Toren von Angkor Wat ein, denn wir wollten die unbeschreiblich schöne Kulisse noch im Licht des Vollmonds sehen - es war umwerfend und Marek hat diesen Vollmond-Magie hervorragend in einem Foto einfangen können.
Bildbeschreibung Der Tag hatte es ganz schön in sich, so tauschten wir unsere Erlebnisse am Pool, der in ein romantischen Licht des Vollmond getaucht wurde aus und gönnten uns noch ein leckeres Essen im hoteleigenen Restaurant, was für ein Tag !
Bildbeschreibung Und täglich grüßt das Murmeltier .... wieder klingelte der Wecker um 4:00 Uhr ! Dieses Mal schafften wir es uns zu überwinden und schwangen uns, naja wir hievten uns eher in unsere Fahrradsättel und los ging es zum Haupttempel Angkor Wat, den wir bei Sonnenaufgang sehen wollten. Die frische Luft und die morgendliche friedliche Stimmung weckten uns sachte auf, während wir die 6 Kilometer bei Dunkelheit zum Tempel zurücklegten. Am Tempel waren wir dann fast alleine, nur eine Gruppe aus vier Touristen war bereits vor Ort. Wir suchten uns ein schönes Plätzchen auf einer Wiese vor einem kleinen Teich mit Blickrichtung auf den Tempel, der noch verborgen in der Nacht lag. Langsam füllte sich die Wiese mit Besuchern aus aller Herren Ländern, minütlich wurden es mehr und der Geräuschpegel nahm unangenehme Ausmaße an, vorbei war es mit der Ruhe und der Besinnlichkeit, es wurde wie wild geknipst und nur wenige waren sich wahrscheinlich wirklich bewusst, welches Heiligtum sich uns allmählich zeigte, während die Sonne langsam seinen Weg am Himmel fand.
Bildbeschreibung Ich hatte das Glück keine Fotos schießen zu müssen, denn das übernahm heute Morgen Marek ganz alleine, so konnte ich mich ganz dem atemberaubenden Schauspiel widmen. Der Himmel färbte sich langsam stahlblau und ich konnte die Konturen der fünf Türme in Form von Lotusblüten haarscharf sehen, diese wunderbare Kulisse spiegelte sich dann auch noch in dem Teich - sensationell. Allmählich färbte sich der Himmel orange und die Sonne blinzelte über das Meisterwerk der Baukunst - es war schwindelerregend schön und ich hatte eine Gänsehaut ! Fasziniert blieben wir am Teichufer sitzen und staunten.
Bildbeschreibung Langsam kamen wir mit unseren Gedanken wieder zurück auf die Wiese und stellten freudig fest, dass wir so gut, wie alleine waren – super ! So beschlossen wir, obwohl wir müde und hungrig waren, die Gunst der frühen Stunde zu nutzen, um den Tempel zu besichtigen. Dieser Haupttempel ist weltweit einer der größten religiösen Stätten und ist bis heute einer der besten erhaltenen Tempel der Region Angkor. Nun kurz eine kleine Zusammenfassung : der König Suryavarman II lies Angkor Wat als Tempel und Mausoleum im 12.Jahrhundert errichten, er gehörte dem Vishnuismus an und deshalb war Angkor Wat anfangs eine Verehrungsstätte des Gottes Vishnu. Erst später, im 13.Jahrhundert, als unter dem König Jayavarman VII der Buddhismus Einzug ins Land hielt, wurde Angkor Wat in einen buddhistischen Tempel umgewandelt. Besonders eindrucksvoll sind die Flachreliefs an den Wänden, die Szenen des Königs Suryavarman II und seine Kriegszüge, sowie Szenen aus dem Hinduismus darstellen. Sie erzählen quasi ganze Geschichten in einer Art Comic, die wir versuchten zu interpretieren. Viel mehr waren wir aber von der sagenhaften Arbeit, d.h die Präzision der gemeißelten Bilder und das hohe Niveau der Kunst überhaupt fasziniert, es waren 3D Bilder - unglaublich, was die Menschen hier an die Wand gezaubert haben. Grandios fanden wir die in Stein gehauenen Apsaras, das sind Figuren von barbusigen Tänzerinnen, alle sind unterschiedlich und wunderschön ! Wir verbrachten einige Stunden im Tempel ( mit nur ganz wenigen Touristen :-) ), vor allem in den Galerien, deren Wände von den traumhaft schönen Reliefs geschmückt sind und bewunderten die spitzenmäßigen Zeugnisse der Vergangenheit der Khmer. Anschließend radelten wir wieder zurück ins Hotel, um hungrig über das ausgezeichnete Frühstück herzufallen.
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Bildbeschreibung Danach kühlten wir uns im Pool ab und überlegten, welche Tempel wir noch am Nachmittag besichtigen wollten. Wir entschieden uns für die große Tour, allerdings stiegen wir nun auf das Tuk Tuk um, denn zu sehr schmerzte uns der Hintern von den unbequemen Sätteln der viel zu kleinen Fahrräder. Unser Fahrer holte uns vor dem Hotel ab und wir zeigten ihm dann, welche Anlagen er anfahren sollte, natürlich wieder antizyklisch zu den anderen Besuchern und dieses Mal klappte auch unsere Strategie und wir waren fast immer alleine – jipii ! Folgende Schmuckstücke haben wir aus der Fülle der Tempel ausgewählt : Prasat Kravan, Banteay Kdei, Sras Srang, Pre Rup, East Mebon, Ta Som, Neak Pean und Preah Khan. Jeder Tempel war einzigartig hatte etwas Besonderes zu entdecken. Mittlerweile war es bereits Abend und es wurde langsam dunkel und wir hatten nun wahrlich genug Tempel gesehen, so fuhren wir zu unserem Hotel, plantschten eine Runde im Pool und mussten erstmal die ganze Pracht der heutigen Erlebnisse Revue passieren lassen, es ist unglaublich, wie die Menschen in der damaligen Zeit ohne maschinelle Hilfe solche Wunderwerke errichten konnten !
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Bildbeschreibung An unserem letzten Tag in Angkor besuchten wir Tempel, die etwas weiter entfernt von unserem Hotel lagen, weshalb wir für diese Tour ein Auto mit Fahrer mieteten. Nach dem Banteay Samre war der Banteay Srei, der sich ca. 30 Kilometer nordöstlich von Siem Reap befindet, unser begehrtes Ziel. Der kleine Tempel hebt sich mit seinem rosafarbenen Sandstein von dem ihn umgebenden grünen dichten Wald ab, er erstrahlt wie ein unwirklicher Feenpalast. Er wurde mit besonders schönen und tiefen Reliefs dekoriert, die überall zu sehen waren. Ständig entdeckten wir ein neues wunderschönes Bild und mussten es bildlich festhalten, da kann man sich ja vorstellen, dass uns eine Auswahl der Bilder für die Homepage ziemlich schwer fiel :-) !
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Bildbeschreibung Nochmals weitere 40 Kilometer legten wir zum nächsten Tempel, dem Beng Maelea zurück. Auf dem Weg dorthin fuhren wir durch eine recht monotone Landschaft, lichte Wälder und Reisfelder wechselten sich ab. Spannend hingegen war zu sehen, wie die Einheimischen hier leben. Einfache Hütten, die von Pfeilern getragen werden, die aus einem Zimmer bestehen. Gekocht wird vor dem Haus auf einem holzgefeuerten Herd. Die Bewohner sitzen und liegen in ihren Hängematten unter ihrem schattigen " Haus ". Es herrschte eine fast unerträgliche Hitze und überall war der unglaublich feine rote Sandsteinstaub. Die Häuser hatten keine Elektrizität und auch kein fließend Wasser ! Überall sprangen nackige Kinder mit zerzausten Haaren und dreckiger Kleidung durch die Gegend und spielten. Bei diesen Bildern wurde uns bewusst, wie arm dieses Land eigentlich ist, das vergisst man gerne in Anbetracht der grandiosen Tempelanlagen. Der Beng Maelea Tempel ist ein weiterer spektakulärer Tempel, der für den langen Anfahrtsweg auf alle Fälle entschädigt. Obwohl er mehr einer Ruine gleicht, ist dieser Ort, der noch mehr als Ta Prohm vom Dschungel buchstäblich verschluckt wurde, eine Sehenswürdigkeit ohne Gleichen. Der Zentralturm ist völlig eingestürzt und liegt als riesiger Steinhaufen in den noch zum Teil gut erhaltenen Galerien, deren quaderförmige Steinklötze mit hellgrünem Moos überzogen sind, überall sind Würgefeigen am Werk und verleihen dem Tempel einen grandiosen und wilden " Indiana-Jones-Look ". Wir kraxelten über die Steinhaufen und entdeckten dabei immer wieder erstaunlich gut erhaltene Steinmetzarbeiten, wir kamen uns vor, wie auf einer Schatzsuche - es war spitze !!
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Bildbeschreibung Nach diesem tollen Besuch machten wir uns auf den Rückweg und schauten uns dabei noch die Roluos Gruppe an, drei Tempel, die uns nach den bereits gesehenen Wundern nicht mehr von den Socken hauten. Einen kleinen Stopp machten wir noch am Angkor Wat, um ihn auch noch im warmen Licht des Abends bewundern zu können, und wieder waren wir von dem überwältigenden Anblick gerührt. Nach einem langen und wundervollen Tag kehrten wir müde und geschafft zu unserem Hotel zurück und ließen den Tag mit unserem mittlerweile üblichen Programm : in den Pool springen, den Vollmond betrachten, Kniffelspielen und Abendessen gemütlich ausklingen.
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Bildbeschreibung Nach drei Tagen geballte Ladung an einzigartigen Tempeln fuhren wir wieder mit demselben Busunternehmen zurück nach Bangkok und checkten um 18:00 Uhr in unserem Lieblingshotel " Chatrium " für die nächsten ( und letzten 11 Nächte ein ).

Am Ende dieses Berichtes möchte ich noch ein paar kritische Gedanken loswerden. Die magische Stätte wird von Millionen von Besuchern quasi buchstäblich überrannt, überall sind sie mit Sonnenhüten und Sonnenschirmen, um sich vor den heißen Strahlen zu schützen. Alle paar Meter bleiben sie stehen und machen mit ihren Smartphones und Tablets Fotos und Selfies. Überall hören wir das Klicken der Auslöser und die Stimmen der Touristenführer, die in allen erdenklichen Sprachen faszinierende Fakten und Geschichten zu den Bauwerken wissen. Die großen Gewinner dieser Entwicklung sind die kambodschanischen Verkäufer, indem sie alles Mögliche zum Verkauf anbieten. Oder sie machen ein sehr lohnendes Geschäft mit einem Pferd vor dem Tempel, auf welches sich die Touristen setzten können, dann bekommen sie noch einen Cowboyhut auf den Kopf und fertig ist das Erinnerungsbild ( kitschiger und doofer geht´s wohl nicht mehr ! ), ABER es sichert dem Anbieter ein sehr lukratives Einkommen. Die Anlage ist diesem enormen Menschenmassen nicht gewachsen, die Grundmauern der Tempel werden immer unstabiler, an den Wänden verewigen sich Besucher mit Graffiti ( wie doof kann man denn sein ? ) und wo bleibt da noch die Spiritualität und die Ruhe ? Glücklicherweise unternimmt die Regierung bereits schon einiges, so hat sie zum Beispiel Wachmänner engagiert, damit keine Graffiti mehr gepinselt werden können oder es dürfen nur noch eine begrenzte Anzahl von Besuchern auf den Hauptturm des Angkor Wat Tempels. Des Weiteren wird im Moment auch diskutiert keine Touristenbusse mehr in den Park zu lassen, das würde bedeuten, dass die Besucher laufen müssen, mit dieser Maßnahme versprechen sich die Verantwortlichen, dass Angkor wieder zu einem spirituellen Ort wird. Es ist uns klar, dass auch wir zu den Touristen zählen und zu diesen Zerstörungen beitragen. Uns unterscheidet allerdings, dass wir diese Meisterwerke ruhig und respektvoll betrachten. So glaube ich, dass es zukünftig sehr wichtig ist, dass empfindliche Orte, wie Angkor, mit mehr Respekt besucht werden sollten, und dass nicht mit jedem lausigen Einfall Geld verdient werden muss. Gilt zu hoffen, dass die schönen Tänzerinnen nicht weiter bröckeln und nachkommende Generationen diesen Schatz der Menschheit bewundern dürfen.